Wer die Insel Sri Lanka im indischen Ozean besucht sollte sich den Yala Nationalpark nicht entgehen lassen. Es handelt sich um das älteste und bekannteste Naturschutzgebiet der Insel. Der Yala Nationalpark ist rund 1.500 Quadratkilometer groß und liegt im Süden Sri Lankas in der Provinz Uva. Der Park hat eine reichhaltige tropische Flora und Fauna zu bieten. Vor allem sind dort viele seltene Säugetier- und Vogelarten vertreten. Im Folgenden erfahren Sie mehr über den Yala Nationalpark.
Geschichte und Struktur des Nationalparks
Seit dem 2. Jahrhundert ist das Gebiet des heutigen Yala Nationalparks von buddhistischen Mönchen bewohnt. Da es im Herrschaftsbereich des Königreichs Ruhuna lag, spricht man auch vom Ruhuna Nationalpark. Das Gebiet wurde bereits 1899 unter Naturschutz gestellt und 1938 zum Nationalpark erklärt. Das gilt für den für Touristen geöffneten Block 1. Der Park wurde bis 1973 und vier weitere Blöcke erweitert, die in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Das gilt auch für das Naturreservat entlang der Küste. Im öffentlichen Teil des Nationalparks gibt es Restaurants und Bungalows für Touristen.
Die Vegetation
Weite Teile des Nationalparks sind mit einer Savannenlandschaft ausgefüllt. Die ebene Dornbuschsavanne wird vereinzelt durch hoch aufragende Felsformationen unterbrochen, die man Elefantenfelsen nennt. Der Randbereich des Parks ist hingegen von dichten Monsunwäldern gekennzeichnet. Sie werden von den Flüssen Menik Ganga und Kumbukkan Oya mit Wasser gespeist. Vielerorts bilden sich Tümpel und kleine Seen. Beide Flüsse durchfließen die Ebene und münden in den Indischen Ozean. Der dicht bewachsene Küstenstreifen des Parks weist zahlreiche Lagunen auf. Entlang der Küste erstreckt sich zudem das Sumpfgebiet Kumana Mangrave Swamp. Im Gefolge der Regenzeit entwickeln sich dort zahlreiche Kletterpflanzen und Wildblumen. Die verschiedenen Baumarten im Park, wie Halmilla, Kumbuk und Palu, bieten Nahrung und Schutz für viele Wildtiere.
Die Tierwelt
Im Yala Nationalpark leben über 130 Vogelarten und 30 verschiedene Säugetierarten. Dazu gehört auch eine kleine Population von rund 30 Leoparden. Zudem durchstreifen Elefantenherden den Park. In den Ebenen und den Wäldern trifft man außerdem auf Lippenbären, die nach Termiten suchen. Entlang der Küste leben viele einheimische Vogelarten, in den Wintermonaten aber auch Zugvögel aus Europa, Westindien und Nordindien. Zu den Säugetieren im Park zählen Goldschakal, Halsstreifenmanguste, Axishirsch, Sambarhirsch und Ceylon-Hutaffe.
Vögel und Reptilien
Der Yala Nationalpark ermöglicht es, seltene Vögel und Reptilien in freier Wildbahn zu sehen. Im Park leben unter anderem das Sumpfkrokodil, der helle Tigerpython und der Bengalenwaran. Ein besonderes Erlebnis ist auch die Beobachtung der bunten und vielfältigen Vogelarten, wie Malabarhornvogel, Blauer Pfau, Buntstorch, Rotgesicht-Malkoha und Baugesicht-Malkoha.
Tempel und Ureinwohner
Im Yala Nationalpark kann man mehrere Tempelruinen besichtigen. In den Tempeln von Situlpahuwa und in angrenzenden Felsenhöhlen sollen bis zu 12.000 buddhistische Mönche gelebt haben. Sehenswerte Ruinenstädte sind auch Magulmahavihara, Thalaguluhela Akashachetiya und Mayagala. Im Norden befindet sich die Pilgerstadt Kataragama. Jedes Jahr durchqueren rund 400.000 Pilger auf dem Weg dorthin den westlichen Teil des Nationalparks.
Tipps für Touristen
Besucher sollten beachten, dass der Yala Nationalpark zwischen August und Oktober aufgrund der Trockenzeit geschlossen ist. Die optimale Jahreszeit für einen Besuch ist zwischen Dezember und Mai. Am besten ist der Park von Tissamaharama zu erreichen. Der Yala Nationalpark hat ein gut ausgebautes Wegenetz von 100 Kilometern Länge zu bieten. Die Rundwege passieren wichtige Futter- und Wasserstellen. Im Nationalpark sind nur geführte Touren mit einem Jeep möglich. Zur Übernachtung sind auf dem Parkgelände Bungalows vorhanden.