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Traumhafte Kulisse im Glencoe in Schottland
Wer im Glencoe unterwegs ist erlebt eine Traumkulisse nach der anderen, Bild: Helen Hotson / shutterstock

Das Tal von Glencoe in Schottland

Glencoe heißen ein Tal und eine Ortschaft im Westen von Schottland. Zur Unterscheidung wird das Tal auch Glen Coe und die Ortschaft Glencoe geschrieben. Als eines der schönsten Täler (Glens) von Schottland liegt es an der Stelle, wo der Fluss Coe in den Loch Leven mündet. Das vulkanische Kerbtal vereint viele der Elemente, für die die schottischen Highlands so berühmt sind. So schön das Tal ist, der Name Glencoe steht zugleich für eines der grausamsten Massaker in der schottischen Geschichte.

Natur

Flankiert wird das idyllische Tal von majestätischen und schroffen Bergen. Die Form der Berge schuf die starke Vergletscherung Schottlands während der letzten Eiszeit. In den River Coe, welcher das Tal von Glencoe durchfließt, münden viele weitere kleine Bäche. Häufig schießen sie als Wasserfälle von den Bergen herab. Besonders stechen die „Three Sisters“ heraus, drei Gipfel von ähnlichem Charakter. Den Taleingang markiert die abgerundete Spitze des Pap of Glencoe.
Im Glencoe wechseln sich raue Bergflanken ab mit wildblumigen Wiesen, gesäumt von unzähligen Bächen und Wasserfällen. Umgeben ist das Tal von spitzen Berggipfeln und Hochebenen.

Geschichte

So schön das Tal sich heute dem Besucher präsentiert, so tragisch ist die Geschichte von Glencoe. Denn hier fand im Februar 1692 das Massaker gegen den Clan der MacDonald statt. Hintergrund war ein Thronwechsel in London, dem die Bewohner der schottischen Highlands nur widerwillig zustimmten. Alle Clans sollten dem neuen Monarch Wilhelm von Oranien einen Treueeid leisten. Da der Clan der MacDonald allerdings noch treu dem alten König Jakob II. ergeben waren, der sich mittlerweile im französischen Exil befand, wollten sie zuerst dessen Einverständnis einholen. Dieser zögerte seine Entscheidung hinaus, da er immer noch hoffte, nach Britannien zurückkehren zu können. Beim Ableisten des Eides kam es unter den beteiligten Parteien zu Komplikationen, außerdem erschwerte das winterliche Wetter die Anreise zum vereinbarten Ort. Die Frist war bereits verstrichen. Das veranlasste Wilhelm von Oranien und seine Gefolgsleute ein Exempel zu statuieren und gegen einige der politischen Gegner und den Clan der MacDonald vorzugehen. Der Befehl zum Massaker erfolgte unter Captain Robert Campbell of Glenlyon. Mindestens 38 Talbewohner fanden dabei den Tod. Seither nennen viele das Tal von Glencoe auch „Tal der Tränen“.

Tourismus im Glencoe und das Tal als Filmschauplatz

Die schottischen Highlands im Glencoe
Die schottischen Highlands im Glencoe, Bild: Stephen Bridger / shutterstock

Naturliebhaber, Wanderer und Bergsteiger zieht das Tal von Glencoe magisch an. Im Winter finden Skifahrer dort ideale Bedingungen vor. Ein weites Netz an schönen Wanderwegen zieht sich durch Glencoe und seine Seitentäler und das Gebiet beherbergt das älteste Skigebiet Großbritanniens. Outdoor-Fans finden demnach ideale Bedingungen für eine Vielzahl an sportlichen Aktivitäten vor. Es beschränkt sich längst nicht nur auf Wandern, Klettern und Bergsteigen, denn Flüsse und Seen laden zum Baden ein und Segeln ist ebenfalls möglich. Ebenso lohnt sich eine Bootsfahrt auf dem Loch Linnhe. Das Tal von Glencoe gilt als Pforte zu den fantastischen schottischen Highlands, die nicht nur in vielen Liedern und Gedichten immer wieder gepriesen werden, sondern ohne Zweifel zu den schönsten Landschaften Europas zählen. Ruhe und Einsamkeit verspricht eine Tageswanderung durch das malerische Tal abseits der ausgetretenen Pfade.

Im Tal von Glencoe oder in seiner unmittelbaren Umgebung wurden mehrere bekannt gewordene Filme gedreht, so Highlander – Es kann nur einen geben, Braveheart, Rob Roy, James Bond 007: Skyfall sowie Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Daher wird die Szenerie des Tals wohl dem ein oder anderen Urlauber bereits vor Reiseantritt ziemlich bekannt vorkommen. Ein Grund für die Beliebtheit des Tals als Filmdrehort mag die einzigartige Bergkulisse sein, nicht minder von Bedeutung ist aber das besondere Licht am Morgen und während der Dämmerung. Hinzu kommt die gute Luftqualität. Auch ein noch so gut ausgestattetes Filmstudio könnte all diese Bedingungen nicht garantieren.

Die Ortschaft Glencoe

Der Ort Glencoe mit wenigen Hundert Einwohnern liegt außerhalb des gleichnamigen Tals auf einer Carnoch genannten Fläche. Im Ort erinnert ein Mahnmal an das tragische Massaker von Glencoe. Wie das gesamte Tal prägen auch die imposanten Berge in der unmittelbaren Umgebung das Ortsbild von Glencoe. Touristisch von Bedeutung ist das Glencoe Visitor Centre, welches über das Tal, seine Naturwunder und seine tragische Geschichte informiert. So unscheinbar der Ort sich präsentiert, so aufregend erscheint seine unmittelbare Umgebung.

Beste Reisezeit für das Tal von Glencoe

Wenn im Sommer die Weiden in saftiges Grün getaucht werden und die schroffen Berggipfel im Sonnenlicht erstrahlen, reisen die meisten Touristen in das berühmte Tal. Dann ist das Tal aber nicht mehr so einsam, wie es sich viele Urlauber wünschen. Von daher empfehlen sich vielmehr das Frühjahr und der Herbst für einen Besuch im Glencoe. Im Winter hat das Tal einen ganz eignen Reiz, durchdrungen von großer Stille und Erhabenheit. Die Anreise erfolgt häufig über Glasgow und Fort William.