Wer an eine paradiesische indonesische Insel denkt, dem kommt zunächst Bali in den Sinn. Doch die maritime Welt des südostasiatischen Staates ist so vielseitig, dass eine andere Insel lange Zeit in Vergessenheit geriet. Bintan ist die mit einigem Abstand größte Insel der Provinz Riau, und wem der touristische Boom auf Bali nicht behagt, der findet hier vermutliche die Erfüllung seiner Urlaubswünsche. Wer Bintan für sich gewählt hat, der wird diesen wunderbaren Rückzugsort in aller Regel aus Singapur oder dem malaysischen Johor Bahru ansteuern. Und wer dann endlich gelandet ist, der darf sich auf ein exotisches Paradies mit wunderbaren Stränden freuen.
Eine 250 Kilometer lange Küstenlinie
Um die Insel Bintan auf der Landkarte oder dem Globus zu entdecken, sollte man sich im Malaiischen Archipel an den indonesischen Riau-Inseln orientieren. Sie befinden sich südöstlich von Singapur und quasi an der östlichen Küste Sumatras. Bintan ist ziemlich genau 1.173 Quadratkilometer groß, erfreut sich einer Küstenlinie von etwas weniger als 250 Kilometern und weist Tanjung Pinang an der südlichen Peripherie als Hauptstadt aus. Die Vegetation ist hier besonders üppig und wer als Urlauber auf Bitan lange Wanderungen am Strand bevorzugt, den erwarten hier kilometerlange Spaziergänge im weißen Sand. Wo die Strandregionen enden, beginnt dann ein dichter Regenwald mit Mangroven in der Nähe des Meeres und einem Urwald voller Palmen.
Ein Paradies am Chinesischen Meer
Im Norden Bintans hat sich ein Urlaubs-Resort etabliert, das die Vergleiche zu anderen touristischen Hotspots in Indonesien nicht scheuen muss. Auf einem Terrain von immerhin 23.000 Hektar wurde am Chinesischen Meer ein wahres Urlaubs-Paradies geschaffen. Wer hier logiert, ist sehr oft sportlich interessiert, denn das Resort ist der Schauplatz international beachteter Wettbewerbe im Triathlon, Marathon und im Extremsport. Wer es ein wenig ruhiger angehen möchte, der findet in einem der vier von Designern gestalteten Golfplätzen sein Eldorado. Komplettiert wurde dieses geradezu paradiesische Resort um ein Vier-Sterne-Hotel in Lagoi. Hier gibt es eine künstliche Lagune – umgeben von unberührten Mangrove-Wäldern und dem mäandernden Fluss Sungei Sebung.
Ein Geheimtipp in Südostasien
Es ist beileibe nicht nur die Nähe zu Singapur, die diese Insel zu einem bevorzugten Ziel des internationalen Tourismus macht. Die Bandar Bentan Telani Ferry hat ihr Terminal in der Nähe der Luxus-Resorts. Also sind die Wege kurz und das Urlaubs-Vergnügen lang. Jeden Tag verkehren zwischen Singapur und Bintan Fähren und Schnellboote. Die recht schnellen Katamarane benötigen für die Überfahrt kaum mehr als eine Stunde. Übrigens hat der Staat Singapur das wunderbare Eiland vor seiner Haustür für 99 Jahre an Indonesien verpachtet. Dass diese Insel in Europa weitgehend unbekannt ist, hat bisher kaum jemand verstanden. Aber auch das hat seine angenehme Seite, denn Bintan ist vom Massen-Tourismus bisher weitgehend verschont geblieben und erfreut sich weiterhin eines Status des Geheimtipps in Südostasien.
Auf der Insel ist der Gast König
Auf Bintan ist der Kunde ohne Wenn und Aber König. Das zeigt sich unter anderem auch in der Hotelanlage des Banyan Tree, wo die Gäste mit umweltfreundlichen und per Elektro angetriebenen Autos vom Restaurant ans Meer chauffiert werden. Oder aber vom exklusiven Spa-Bereich zum Golfplatz. Die Insel gibt sich weltoffen und die Menschen, die dort leben und arbeiten, sind gegenüber ihren Gästen überaus aufgeschlossen und freundlich. Womöglich spielt es dabei eine Rolle, dass hier nahezu alle Religionen der Welt vertreten sind. Dies ist eine multikulturelle Insel mit einem ganz besonderen Charme. In einigen Resorts auf Bintan ist es üblich, dass die Urlauber mit interessanten abendlichen Programmen unterhalten werden. Dabei spielt die Musik stets eine große Rolle. Wer das Eiland entdecken möchte, der kann sich in die Obhut eines Insel-Busses begeben. Außerdem fahren Taxis oder Mietwagen mit und ohne gebuchten Fahrer. Die Insel-Metropole Tanung Pinang ist zweifellos eine etwas längere Visite wert. Mit einer interessanten Altstadt und Pfahlbauten im Meer.
Begegnung mit harmlosen Waranen
Unweit der Mangroven-Wälder mit ihrem Reichtum an Wasservögeln und Primaten erhebt sich in Tanung Pinang der buddhistische Tempel von Sungai Ular. Überaus beliebt sich auf Bintan auch die Tauch-Reviere. Wer es sich zutraut, der erlebt hier eine weithin intakte Unterwasserwelt mit Korallen und begibt sich zu Schiffs-Wracks vor der Küste. Dies alles ist eine Region abseits jeglicher Zivilisation und ein Paradies für Menschen, die die Gabe haben, mit den Augen zu fühlen und mit der Seele zu sehen. Zu den Sehenswürdigkeiten auf der Insel zählt im Übrigen auch eine Höhle, die der Jungfrau Maria gewidmet ist. Hier entstand auch eine Kapelle nebst Kreuzweg, die von Flüchtlingen aus Vietnam errichtet wurden. Bei einer Exkursion über die Insel sollten sich Besucher nicht wundern, wenn ihnen hin und wieder Warane begegnen, die die stattliche Größe von eineinhalb Metern erreichen können. Doch im Gegensatz zu den Waranen auf Komodo sind jene auf Bintan völlig harmlos.