Die mittelalterliche Stadt Alcudia ist die größte Touristenhochburg im Norden der Insel
Mallorca und liegt auf einer Halbinsel, die die Buchten von Pollenca und Alcudia trennt.
Sie zieht mit ihrem wunderschönen mittelalterlichen Stadtzentrum ganzjährig viele
Touristen an. Alcudia ist eine perfekt erhaltene Stadt, die an der Stelle einer römischen
Siedlung, von der alte Bauten und ein Theater erhalten sind, liegt. Das Labyrinth aus
kleinen Gassen mit altertümlichen Häuser auf beiden Seiten verströmt eine einmalige
Atmosphäre und wurde als Teil des neuen Touristen-Image der Insel Mallorca liebevoll
restauriert. Alcudia befindet sich etwa fünf Autominuten von der Küste entfernt und
sollte nicht mit dem Strandressort Port d‘Alcudia verwechselt werden.
Viele der ältesten mallorquinischen Siedlungen wurden mehrere Kilometer landeinwärts gebaut, um sie vor vagabundierenden Piraten zu schützen. Häfen und Küstengebiete wurden erst später erschlossen, als der Tourismus zu einer der Haupteinnahmequellen der Insel wurde.
Geschichte von Alcudia
Die ersten Siedlungen in Alcudia gehen auf das Jahr 2000-1300 vor Christus zurück.
Reste sind bis heute in La Cova de S‘Hort del Rectora und unter dem römischen Theater erhalten geblieben. Nachdem sich Phönizier und Griechen ansiedelten, erlebte die Stadt
ihre Hochzeit im 2. Jahrhundert, als die Römer ins Land einfielen und sie zu ihrer Hauptstadt erklärten. Die Römer sorgten für eine Ende der Piraterie und bauten Straßen und
Abwasserkanäle.
Nach dem Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert wurde Alcudia durch Vandalen im 6. Jahrhundert zerstört. Die Stadt fand unter der Kontrolle der Mauren, die Al Qudya bauten, zu alter Größe zurück. Die schmalen Straßen der Altstadt, besonders Carrer d‘en Serra, zeugen von der arabischen Vergangenheit. Die Mauern, die Alcudia heute umgeben, wurden im frühen 14. Jahrhundert nach der Eroberung durch die Spanier unter der Herrschaft von König Jaume II. erbaut, um die Bewohner vor weiteren Angriffen zu schützen. Das Portal de Moll mit seinen beiden eckigen Türmen und zwei großen Palmen wurde zum Symbol von Alcudia. Ein weiteres Bauwerk aus dieser Zeit ist die Ca‘n Torro Bücherei, die in der Carrer d‘en Serra liegt und 1990 für Konzerte und Ausstellungen eröffnete. Alcudia ist im 20. Jahrhundert für den Tourismus erschlossen worden.
Sehenswürdigkeiten
Die altertümliche Geschichte von Alcudia hat der Stadt ein reiches Erbe an Sehenswürdigkeiten beschert. Die Überreste der römischen Bauten gehören zu den berühmtesten Attraktionen. Außerdem beherbergt die Stadt das kleinste spanische Theater des Landes, in dessen Inneren die Überbleibsel der ersten Siedlungen bestaunt werden können. Archäologische Ausgrabungsstätten bieten Interessierten die Möglichkeit tiefer in die Geschichte der Region einzutauchen. Kostenlos geführte Touren werden in Alcudia mittwochs zwischen 10-12 Uhr angeboten und beginnen an der Kirche.
Das Stadtzentrum mit seinen historischen Mauern kann auch auf eigene Faust erkundet werden und erlaubt Einblicke in die Höfe der prunkvollen Bauten dieser Epoche wie auch der neogotischen Kirche von Sant Jaume aus dem 19. Jahrhundert. Freunde zeitgenössischer Kunst sollten das Sa Bassa Blanca Museum besuchen, in dem Malereien aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und Skulpturen aus dem 20. Jahrhundert ausstellt sind. Naturverbundene Besucher finden in den beiden Naturparks S‘Albufera und S‘Albufereta, die in der Nähe von Alcudia gelegen sind, Rückzugsorte von den Touristenhochburgen. Diese Feuchtgebiete eignen sich hervorragend für die Vogelbeobachtung seltener Arten.
Strände in Alcudia
Mit seiner Küstennähe liegen die meisten Strände nur ein paar Kilometer von Alcudia entfernt. Eine Busverbindung verbindet die Stadt mit Port d‘Alcudia und verläuft entlang der Playa de Muro bis zum kleineren Touristenressort Ca`n Picafort. Die Strände bestehen alle
aus feinem Sand, bieten himmelblaues Wasser und sind flach genug, damit Familien mit
kleinen Kindern ein Bad genießen können. Sonnenschirme und Sonnenanbeter dominieren
das Bild der nördlichen Küstenlinie, je weiter südwärts es geht, desto ruhiger und schöner
wird die Umgebung. Die Insel bietet selbstverständlich auch ein vielfältiges Wassersportan-
gebot.
Veranstaltungen in Alcudia
In Alcudia finden jeden Dienstag und Sonntag zwischen 8:30 und 13:30 Uhr belebte Märkte
innerhalb der historischen Stadtmauern statt. Neben Souveniren werden allerlei lokale Stoff- und Lederwaren angeboten. Zahlreiche kleine Cafés laden mit ihren Terrassen zum Verweilen ein, um die lokale Atmosphäre aufzusaugen und sich vom Trubel des Marktes zu entspannen.
Über das ganze Jahr verteilt finden in Alcudia viele traditionsreiche Festivals und Jahrmärkte statt. Die Berühmtesten sind die Landwirtschaftsmesse im Frühling und das Erntedankfest Anfang Oktober. Sie bieten unter anderem Essen, Musik und Unterhaltung. Eine weitere beliebte Feierlichkeit stellt das Seefahrerfest im April dar, zu dessen Anlass die Restaurants der Stadt kulinarische Köstlichkeiten zaubern und auch eine Bootsausstellung stattfindet. Die Küstenlinie der Region ist mit dem Mallorca 312 Radrennen und dem Ironman ein Hotspot für Sportveranstaltungen.
Spezialitäten
Die Restaurants von Alcudia spezialisieren sich auf traditionelles mallorquinisches Essen. Im Ca‘n Costa, dem ältesten Restaurant des Ortes, werden herzhafte Eintöpfe, Reis und Fischtöpfe serviert. Es gibt aber auch reichlich Einrichtungen, die typische spanische Tapas anbieten. Im S‘Arc gibt man der regionalen Küche einen modernen Einschlag und kombiniert mediterrane Speisen mit lokalen Gewürzen. Freunde der italienischen Küche finden mit der Osteria el Patio ein wunderbares kleines Lokal mit authentischer italienischer Kost und erstklassigem Service.
Die Krönung stellt das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Jardin dar, das kulinarische
Köstlichkeiten der mallorquinischen und mediterranen Küche auftischt.