Die korsische Hauptstadt Ajaccio präsentiert sich den Besuchern noch heute ein Stück weit so, wie sie schon in den vergangenen Jahrhunderten war. Mit engen Gassen, dem Meer als treuen Begleiter und ausufernden Märkten ist die Hauptstadt von Korsika zu einem Zentrum für Besucher auf der Insel geworden. Das liegt nicht zuletzt an den vielen historischen Sehenswürdigkeiten und daran, dass es das einzig wirklich pulsierende Zentrum auf der Insel ist. Der Charme der Stadt ergibt sich auch aus der rauen Natur und daran, dass es zwar die größte Stadt der Insel ist, aber nicht mit dem Metropolen vom Festland vergleichbar ist.
Das wohl lebendigste Erbe von Napoleon
Es gibt nicht viel, was man typischerweise mit der Stadt verbindet, wenn man überhaupt schon einmal von ihr gehört hat. Ajaccio zeichnet sich dem einen oder anderen mit Geschichtskenntnissen vor allem dadurch aus, dass es die Geburtsstadt von Napoleon Bonaparte ist und in seinem Lebenslauf immer eine wichtige Rolle gespielt hat. Dieses Erbe ist auch heute noch überall in der Stadt zu sehen und man assoziiert sich gerne mit dem ehemaligen Kaiser und Feldherren, deren Abstammung von Korsika auch ein Stück weit vergleichbar ist mit dem Menschenschlag, den man au der wehrhaften Insel im Mittelmeer finden kann.
An der Südküste von Korsika gelegen, kommen die meisten Besucher entweder für einen Tagesausflug von der französischen Küste oder von Sardinien in die Stadt oder sie besuchen die Hauptstadt im Zuge des allgemeinen Urlaubs auf der rauen aber wunderschönen Insel Korsika. Und dabei ist man nicht selten ein bisschen überrascht davon, was für einen Eindruck diese so wichtige Stadt macht, die einst von den Genuesen erbaut wurde und nun schon einige Jahrhunderte zu Frankreich gehört.
Neben der Omnipräsenz des wichtigsten Sohnes der Stadt, fallen vor allem die Palmen ins Auge. Sie prägen das Stadtbild und sind auf den Plätzen, den Promenaden und an den Straßen zu finden und geben der Stadt beinahe einen tropischen Flair. Dabei ist es natürlich hilfreich, dass man vom Frühjahr bis zum späten Sommer die wunderbaren Temperaturen des Mittelmeeres hier genießen kann – im Zweifel auch an einen der vielen Strände, die die Stadt außerhalb des eigentlichen Hafengebietes umgeben.
Was sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Ajaccio?
Generell sollte man bei einer Tour durch die Hauptstadt von Korsika bereits im Hinterkopf haben, dass der Transport durch die Stadt vor allem durch öffentliche Verkehrsmittel erfolgen sollte. Selbst dann, wenn man einen Mietwagen für die Insel hat, dürfte die Suche nach einem Parkplatz in der Stadt schnell in den Wahnsinn treiben – das Parkplatzproblem ist über die Grenzen der Insel hinaus bekannt. Es lohnt daher eher eine Anreise mit dem Bus und anschließend sind ohnehin die meisten Sehenswürdigkeiten mit einem kleinen Spaziergang entlang der wunderschönen Hafenpromenade zu erreichen.
Einen Besuch ist auf jeden Fall das Nationalmuseum wert. Hier wird nicht nur auf die wechselreiche Geschichte Korsikas und Ajaccios eingegangen, sondern natürlich auch die enge Verknüpfung der Insel mit Napoleon Bonaparte erklärt, der man hier einfach nicht entkommen kann. Im Fesch-Palast samt der kaiserlichen Kapelle sieht man dann auch sehr deutlich die Spuren, die er während seiner Herrschaft in Frankreich auf der Insel hinterlassen hat und mit Sicherheit ein Grund dafür, warum ihm die Einwohner bis heute treu ergeben sind.
Generell ist die Innenstadt sehr auf die Bedürfnisse von Touristen ausgelegt. Viele der schönen alten Paläste und mitunter jahrhundertealten Hotels sind in den engen Straßenzügen zu bewundern. Reiseleiter mit Touristengruppen sind ebenso eine Normalität im Stadtbild wie die Busse mit den Besuchern, die die einzelnen Sehenswürdigkeiten abfahren. Wer es ein bisschen weniger hektisch mag und eher auf der Suche nach ein wenig Natur auf der Insel ist, sollte sich einmal die Strände und Küsten ansehen, die sich etwas außerhalb des Stadtkerns erstrecken.
Der Strand direkt an der Zitadelle ist beispielsweise besonders beliebt. Das so wuchtige Verteidigungsbauwerk kann übrigens nicht besichtigt werden – es wird bis heute von der französischen Armee benutzt und hat keinen Zugang für Touristen. Stattdessen lohnt sich ein Besuch der Halbinsel Pointe de La Parata mit seinen Wander- und Fahrradwegen. Ausgezeichnet als eines der schönsten Flecken der französischen Natur trifft hier die einzigartige Fauna von Korsika auf die zerklüfteten Küsten, die die Insel schon bei der Anfahrt mit dem Schiff zu so einem besonderen Anblick machen.
Die Kultur von Ajaccio mit allen Sinnen erleben
Es sind nicht nur die Sehenswürdigkeiten, die Strände und die Palmen, die Ajaccio ausmachen. Überall in der Stadt sind beispielsweise die Märkte zu sehen, auf denen es Meeresfrüchte, Obst und Handwerkswaren jeder Art zu erstehen gibt. Die Marktkultur ist bedeutend für die Stadt und man sollte es nicht verpasst haben, einen Spaziergang dort gemacht zu haben. Die frischen Waren landen dabei natürlich auch stets in den vielen Restaurants, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen, aber besonders mit Blick auf den Hafen und das Meer besonders beliebt sind. Die rustikale Küche von Korsika, mit Einflüssen der italienischen Küche und der französischen Küche, ist besonders beliebt bei den Urlaubern und bietet vor allem eine breite Auswahl an Eintöpfen und Meeresfrüchten. Wer dann auch noch einen Ausflug in das Nachtleben der Stadt wagt, wird die Stadt von Napoleon Bonaparte auf die richtige Weise entdeckt haben.