Dass wir zum Schutz unserer Gesundheit gewisse Hygienemaßnahmen auf Reisen einhalten, ist für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit. Seit sich das Covid-19-Virus in nahezu allen Ländern unserer Erde verbreitet hat, sind sie noch wichtiger als zuvor. Grundsätzlich sollten wir vorsichtig sein, vor allem in Urlaubsregionen, an denen hohe Temperaturen und niedrige Hygiene-Standards herrschen. Außerdem gilt: Vernachlässigen Sie nicht die allgemeine Körperpflege, sonst werden Ihre Ferien möglicherweise durch Arztbesuche beeinträchtigt. Damit Sie möglichst sicher unterwegs sein können, halten wir nachstehend einige Tipps für Sie bereit.
Zähneputzen: zu Hause wie im Urlaub nicht vergessen!
Viele Menschen haben regelmäßig mit Zahnfleisch-Entzündungen zu tun, die häufig aufgrund einer mangelhaften Zahnpflege entstehen. Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) hat ergeben, dass sich allein 22,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu selten die Zähne putzen. Bei einer Online-Befragung aller Altersklassen in Deutschland gaben 21 Prozent der Teilnehmer an, sich nicht täglich um die Zahnreinigung zu kümmern. Es verwundert daher nicht, dass Karies und Co. häufig vorkommen.
Tatsache ist darüber hinaus, dass die Putztechnik in vielen Fällen fehlerhaft ist. Eine elektrische Zahnbürste kann Abhilfe schaffen, vor allem bei Kindern, die über einen weicheren und empfindlicheren Zahnschmelz verfügen, der durch zu viel Druck leicht angegriffen wird. Sie nimmt im Reisegepäck nur wenig Platz ein, wobei sich für den Urlaub ein batteriebetriebenes Modell empfiehlt. So können praktisch jederzeit und an jedem beliebigen Ort die Zähne geputzt werden.
Zahlreiche Eltern müssen ihre Kinder auch noch im Jugendalter zum Zähneputzen anhalten. Irgendwann kommt der Nachwuchs jedoch in das Alter, in dem er sich nichts mehr sagen lässt oder allein auf Reisen geht. Zugegebenermaßen ist die optimale Zahnpflege unterwegs nicht immer möglich. Es gibt jedoch ein paar einfache Maßnahmen, die hilfreich sein können. Viel Wasser trinken gehört dazu, denn es spült den Mund. Weiterhin fördert das Kauen eines Kaugummis die Speichelproduktion. In beiden Fällen verringern sich die Bakterien im Mund – sie haben somit weniger Chancen, Zahnfleisch und Zähne anzugreifen.
Von besonderer Bedeutung: regelmäßiges Händewaschen
Insbesondere auf Reisen hält man sich an den unterschiedlichsten Orten auf, darunter in der Unterkunft und in Gastronomiebetrieben. Teilweise werden auch öffentliche sanitäre Anlagen wie Toiletten sowie Duschen aufgesucht. Bakterien lauern überall: Türklinken, Lichtschalter, Geld- und Fahrkartenautomaten, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln gelten als Hotspots mit hoher Bakteriendichte.
Um das Ansteckungsrisiko zu verringern, sollte man sich so oft wie möglich die Hände waschen. Gibt es keine Gelegenheit dafür in der Nähe, können Sie ersatzweise Feuchttücher oder spezielle Hygiene-Handgels, die sich heute auch in vielen Geschäften, Restaurants und ähnlichen Einrichtungen befinden, nutzen.
Speisen und Getränke – häufige Infektionsquellen
Sie sollten zwar nicht übertrieben ängstlich sein, wenn sie Ihren Urlaub im Ausland verbringen, Vorsicht kann jedoch nicht schaden. Tatsächlich infizieren sich zahlreiche Reisende an verunreinigten Speisen und Getränken. Infolge dessen erkranken sie zum Beispiel an Reisediarrhoe (Durchfallerkrankung) oder sogar an Typhus.
Generell sollten Sie nichts Ungekochtes und Ungeschältes essen. Wer nicht von der Sauberkeit angebotener Speisen auf offener Straße überzeugt ist, verzichtet besser auf deren Genuss. In den meisten Ländern wird außerdem vom Leitungswasser trinken abgeraten. Bestenfalls kochen Sie es vorher ab, auch, wenn es nur zum Zähneputzen gedacht ist. Auf der sicheren Seite sind sie mit dem Kauf von fabrikneuen, geschlossenen Wasserflaschen.
Eiswürfel sowie Speiseeis stellen gleichfalls eine verhältnismäßig große Gefahrenquelle dar. Deshalb sollten Sie Getränke immer ohne Eis bestellen. In wärmeren Ländern gönnen Sie sich am besten nur einen erfrischenden Eiscremegenuss, wenn Sie überzeugt davon sind, dass es nicht nur fachgerecht hergestellt, sondern auch jederzeit ordnungsgemäß gekühlt wurde.
Führt Ihre Reise in tropische Gefilde, empfiehlt sich außerdem der Verzicht auf frischen Salat – es ist mit gefährlichen Keimen zu rechnen, beispielsweise durch das Waschen mit Leitungswasser oder die Düngung. Halten Sie sich an das englische Sprichwort: „Cook it, boil it, peel it or forget it“, was sinngemäß auf Deutsch „Koche es, brate es, schäle es oder vergiss es“ bedeutet. Dies gilt vor allem in tropischen Ländern.
Insekten- und Tierkontakt vermeiden
Insekten wie Stechmücken, Fliegen, Wanzen, Zecke und Flöhe können bekanntermaßen Überträger von Krankheiten sein, darunter Malaria, Gelb- und Dengue Fieber. Sind angebotene Speisen nicht ordentlich abgedeckt, sollten Sie diese nicht verzehren. Auch von den eingekauften Nahrungsmitteln und selbst zubereiteten Speisen sind Fliegen und Co. fernzuhalten.
Nicht ganz ungefährlich ist zudem der Kontakt zu Haus- und Wildtieren. Selbst wenn streunende Hunde und Katzen noch so niedlich sind, sie können Krankheitserreger auf uns Menschen übertragen. In zahlreichen Regionen Südeuropas sind sie häufig mit einem Hautpilz infiziert, der Entzündungen der Haut verursachen kann. Die Übertragung von Tollwut ist ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Wer einem kranken Tier helfen möchte, sollte so gut wie möglich Hautkontakt vermeiden und es nur mit Handschuhen oder einem Handtuch anfassen bzw. hochheben. Kleidung gehört danach in die Waschmaschine, weiterhin ist eine gründliche Reinigung nicht bedeckter Hautstellen wichtig.