Die kleine Stadt St. Ives liegt weit im Süden Englands. Genauer gesagt in der Grafschaft Cornwall. Mit seinen etwa 11.000 Einwohnern zählt St. Ives nicht zu den größten Städten Englands, kann aber mit einer gehörigen Portion Abwechslung aufwarten. Denn wem die Stadt nur als Schauplatz der beliebten Romanreihe von Rosamunde Pilcher ein Begriff ist, wird überrascht sein, wie viel Abwechslung dieses kleine Städtchen mit sich bringt. Ob Kultur, abwechslungsreiche Landschaften oder Kulinarik, St. Ives bietet für jeden Urlauber den richtigen Zeitvertreib.
Kunst und Kultur zum sattsehen
Was einst als kleine Künstlerkolonie begann, ist heute ein Dreh- und Angelpunkt der englischen Kunstszene. Nicht weiter verwunderlich, schließlich tummeln sich überall in der Stadt Galerien und Ateliers verschiedener Künstler. Den charakteristischen Charme einer Kleinstadt hat St. Ives dabei trotzdem behalten, und das sorgt für noch mehr Sympathie. Überall laden Künstler zur Besichtigung ihres Ateliers ein oder locken Galerien mit den jeweiligen Ausstellungen.
Wer die jahrzehntelange Tradition des Kunsthandwerks der Stadt lieber via Museum kennenlernen will, kommt auch auf seine Kosten. In St. Ives selbst sind zahlreiche Museen vorhanden, wobei viele verschiedene Kunststile und Techniken vertreten sind. In der „St. Ives Ceramics“ beispielsweise lassen sich alte Meister der regionalen Töpferkunst bestaunen, wo hingegen man in der „Salthouse Gallery“ abstrakte Gemälde bewundern kann. Für jeden Geschmack ist also etwas dabei.
St. Ives: Die Karibik Englands
Die Landschaft rund um St. Ives mag nicht so richtig zum restlichen, eher kühlen und kargen Land der Insel passen. Denn in St. Ives erwarten den Besucher weiße, ausgedehnte Sandstrände, türkisblaues Meer und eine ausgeprägte Blumenlandschaft. Passendes Wetter inklusive. Schließlich lock St. Ives mit einem für England eher ungewöhnlichem Wetter; hier herrschen beinahe mediterrane Temperaturen, bei durchschnittlich geringem Niederschlag. Nicht umsonst ist die Stadt ein beliebtes Ausflugsziel, nicht nur für Touristen. Auch Einheimischen verbringen hier gern ihre freien Tage. Wer jetzt Angst vor überfüllten Stränden hat, kann beruhigt aufatmen. Die Landschaft rund um die Stadt ist weitläufig und die Strände ziehen sich weit an der Küste entlang. Perfekt, um in einsamen Buchten den Sonnenuntergang zu genießen oder auf verschlungenen Pfaden rund um die Küste die Landschaft zu erkunden. Gerade Wanderfans kommen hier auf ihre Kosten.
Wer die landschaftliche Erkundung mit Geschichte und Ortskunde verknüpfen möchte, wird in St. Ives doppelt fündig. In der Landschaft rund um St. Ives wimmelt es geradezu von prähistorischen Sehenswürdigkeiten. So gibt es zum Beispiel den „Mên-an-Tol“. Eine Megalithenformation, die zwischen 3000 und 4000 Jahre alt sein soll. Die genaue Herkunft, sowie seine Verwendung, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Ein weiteres beliebtes Fotomotiv ist auch der ganz in der Nähe befindliche „Man´s Head“. Die Ähnlichkeit mit einem Männerkopf gab diesem Felsvorsprung seinen Namen. Neben dem fotografischen Aspekt hat man hier aber auch einen wunderbaren Blick über das Meer und die Strände.
Wer noch höher hinaus möchte, dem ist ein Besuch des „Godvrey Head“ zu empfehlen. Bei dem „Godvrey Head“ handelt es sich um einen Leuchtturm, der am östlichen Ende der St Ives Bay liegt. Hier hat man einen ungehinderten Ausblick auf das Meer und die Landschaft, der weit bis ins Landesinnere reicht.
Die Kulinarik: Urig lecker
Nach sportlichen Aktivitäten und kulturellen Ereignissen darf natürlich die Stärkung nicht fehlen. Auch hier kann die Stadt punkten. Innerhalb der Altstadt finden sich viele verwinkelte Gassen, die romantische und gemütliche Cafés beheimaten. Gerade hier ist der urige Charme besonders erhalten geblieben. Besonders das kräftige „English breakfast“ ist zu empfehlen und sorgt für einen perfekten Start in die bevorstehende Erkundung von Stadt und Menschen. Wer es hingegen rustikaler mag, der ist in einem der zahlreichen Pubs gut aufgehoben. Hier wird das Nachtleben großgeschrieben. Mehrere Kneipen locken mit regionalen Bierspezialitäten und erlesenen Whiskeysorten. Gerade für Kenner ein Genuss, denn oft finden hier auch Verkostungen statt, wobei meist eine Reservierung vonnöten ist. Was hingegen gänzlich ohne Reservierung zu genießen ist, ist die landestypische Livemusik, die zu später Stunde in vielen Pubs ertönt.
Wer sich ganz der regionalen Küche zu wenden will, der findet am Strand sein Glück. Hier erwartet den Besucher der ganze Reichtum des Meeres auf der Speisekarte. Egal ob Schrimps, Krabben oder Fisch, alles wird in der Nähe gefangen und zu regionalen Spezialitäten verarbeitet. Wer selbst Hand an sein Mittagessen legen möchte, kann das tun. Vom Hafen aus gibt es geführte Boots- und Angeltouren. Nach einem (selbstgefangenen) Mittagessen lohnt sich ein Besuch der Strandpromenade. Hier haben sich zahlreiche Geschäfte niedergelassen. Von kleinen Boutiquen bis hin zu Antiquariaten, hier wird man fündig.