Wer an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns nach einem Urlaubsziel sucht, das Ruhe, Natur und Küstenflair vereint, wird in Börgerende-Rethwisch fündig. Die kleine Gemeinde zwischen Heiligendamm und Warnemünde bietet eine gelungene Mischung aus Strandurlaub und ländlicher Gelassenheit. Hier kann man abschalten, spazieren gehen, Vögel beobachten oder einfach den Wind über den Dünen genießen.
Lage und Charakter der Gemeinde
Börgerende-Rethwisch liegt im Landkreis Rostock direkt an der Ostsee und erstreckt sich vom feinsandigen Küstenabschnitt bis ins grüne Hinterland. Durch seine Nähe zu den beliebten Badeorten ist der Ort gut erreichbar, wirkt aber deutlich ruhiger und ursprünglicher. Wer Entspannung sucht, findet hier eine angenehme Alternative zu den belebten Seebädern – ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
Die Region ist geprägt von weiten Feldern, Dünenlandschaften und dem Naturschutzgebiet Conventer See, das einen sanften Übergang zwischen Meer und Binnenland bildet. Hier lässt sich beobachten, wie harmonisch Küstennatur und bäuerliche Tradition zusammenpassen.
Geschichte und Entwicklung
Börgerende und Rethwisch wurden bereits im Mittelalter urkundlich erwähnt. Beide Orte lebten lange von Landwirtschaft und Fischerei, ehe in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Tourismus langsam an Bedeutung gewann. 1957 entstand an der Küste ein Grenzturm der DDR-Küstenüberwachung, der heute als Ostsee-Grenzturm Börgerende besichtigt werden kann. Er ist einer von nur zwei erhaltenen Türmen dieser Art und erinnert an die bewegte Vergangenheit der Ostseeküste.
Nach der Wende entwickelte sich Börgerende-Rethwisch zu einem beliebten Ziel für Erholungssuchende, die Wert auf Natürlichkeit legen. Anders als viele andere Ostseebäder blieb die Bebauung hier maßvoll – Ferienhäuser und kleine Pensionen fügen sich dezent in die Landschaft ein.
Der Strand von Börgerende
Der Strand von Börgerende zieht sich über mehrere Kilometer entlang der Küste und bietet unterschiedliche Bereiche für Familien, Naturliebhaber und Ruhesuchende. Es gibt sowohl bewachte Badezonen als auch naturbelassene Abschnitte, an denen man fast allein ist. Der Übergang von feinem Sand zu kleinen Kieselbereichen verleiht der Küste ihren charakteristischen Charme.
Entlang der Promenade finden sich einige Cafés und kleine Imbisse, doch der Ort ist nie überlaufen. Im Sommer wird der Strand regelmäßig gereinigt und bietet gute Bedingungen für Badegäste, Spaziergänger oder Wassersportler. Auch Hunde sind in bestimmten Strandabschnitten erlaubt.
Naturerlebnis Conventer See
Nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt liegt das Naturschutzgebiet Conventer See – ein Paradies für Ornithologen und Naturliebhaber. Der See ist eine ehemalige Meeresbucht, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem Süßwasserbiotop entwickelt hat. Heute ist er Brut- und Rastgebiet für zahlreiche Wasser- und Zugvögel.
Ein Rundweg führt entlang des Schutzgebietes, und mehrere Beobachtungsplattformen ermöglichen den Blick auf Reiher, Enten, Schwäne und seltene Arten wie den Seeadler. Besonders im Frühling und Herbst lohnt sich ein Besuch, wenn sich Tausende Zugvögel hier niederlassen. Der Conventer See steht seit 1992 unter Naturschutz und gilt als eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Mecklenburg-Vorpommerns.
Sehenswertes und Kultur
Neben der Natur hat Börgerende-Rethwisch auch kulturell einige Besonderheiten zu bieten. Sehenswert ist die Dorfkirche Rethwisch, eine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert mit einem hölzernen Turm und gotischen Altarteilen. Sie zählt zu den ältesten Kirchen der Region und wird bis heute für Gottesdienste und kleine Konzerte genutzt.
Wer sich für Geschichte interessiert, sollte den Ostsee-Grenzturm Börgerende besichtigen. Er vermittelt einen Einblick in die Überwachung der Ostseegrenze während der DDR-Zeit. In den Sommermonaten ist der Turm geöffnet, und eine kleine Ausstellung informiert über die Geschichte des Küstenabschnitts.

Aktivitäten und Freizeit
Börgerende-Rethwisch ist ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge, Radtouren und Ausflüge entlang der Ostseeküste. Der Ostseeküsten-Radweg führt direkt durch den Ort und verbindet ihn mit Heiligendamm, Kühlungsborn und Warnemünde.
Für Familien bietet sich der Besuch der Miniaturwelt Bützow oder des Zoos Rostock an. Auch das Molli-Dampfzug-Erlebnis zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn ist leicht erreichbar. Wer lieber auf dem Wasser unterwegs ist, kann in Warnemünde oder Kühlungsborn an Bootsausflügen teilnehmen.
Im Winter zeigt sich Börgerende von seiner stillen Seite – ideal für lange Spaziergänge an der windigen Küste und entspannte Abende am Kamin.
Kulinarik und regionale Spezialitäten
Die Gastronomie in Börgerende ist klein, aber fein. Lokale Restaurants servieren frischen Ostseefisch, regionale Küche und saisonale Produkte aus Mecklenburg. Besonders beliebt sind die kleinen Strandcafés mit Blick auf das Meer, in denen man Kaffee, Kuchen oder ein Fischbrötchen genießen kann.
Wer mehr Auswahl sucht, findet in Heiligendamm und Bad Doberan zahlreiche weitere Restaurants und gemütliche Bars.
Fazit
Börgerende-Rethwisch ist ein stilles Stück Ostsee, das seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Zwischen Strand, Feldern und See liegt ein Ort, der Entschleunigung verspricht. Ob für ein verlängertes Wochenende oder einen ganzen Sommerurlaub – hier kann man die norddeutsche Küste ganz ohne Hektik erleben.
Wer das Meer liebt, aber auf Ruhe und Natur setzt, wird in Börgerende seinen Lieblingsplatz finden – zwischen Möwenrufen, Meeresrauschen und weiter Landschaft.


