Wie du auf den Kanaren echtes Inselfeeling abseits der Resorts findest

El Hierro, Bucht von Tacaron
Die Bucht von Tacaron auf El Hierro, Bild: gadzius / shutterstock

Die Kanarischen Inseln sind für viele ein Synonym für Sonne, Strand − und pauschalen All-inclusive-Urlaub. Wer allerdings erst einmal die bekannten Badeorte verlässt und sich auf die weniger touristischen Regionen der Inseln einlässt, entdeckt eine völlig andere Seite fernab der gängigen Klischees. Authentisch, rau, naturnah – und oft sogar gänzlich ohne die gewohnten Menschenmassen.

In dem folgenden Artikel erfährst du, wie sich Teneriffa, La Palma, El Hierro und La Gomera außerhalb der typischen Hotelanlagen erleben lassen und an welchen Orten sich der wahre Charakter der Inseln offenbart.

Teneriffa: Nordküste statt Playa de las Americas

Teneriffa gilt als die kontrastreichste der sieben Hauptinseln der Kanaren. Diejenigen, die lediglich den Süden kennen, kennen nur die Hälfte.

Während sich in Playa de las Americas und Los Cristianos Hotel an Hotel reiht, ist der Norden Teneriffas von steilen Klippen, Lorbeerwäldern und historischen Dörfern geprägt. Besonders sehenswert: das Anaga-Gebirge. Dieses erstreckt sich nordöstlich von Santa Cruz und erwartet die Urlauber mit spektakulären Wanderrouten, die durch Nebelwälder und abgelegene Dörfer, wie zum Beispiel Taganana, führen. Daneben bieten sich atemberaubende Ausblicke bis nach Gran Canaria.

Auch Puerto de la Cruz, früher ein Künstlerort, hat sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Schwarze Lavastrände wie Playa Jardín, gestaltet vom Künstler César Manrique, treffen hier auf Altstadtgassen mit typischer Kanarenarchitektur. Wer auf ein individuelles Reisen setzt, findet dafür im Norden kleine Pensionen, rustikale Landhäuser und Bio-Fincas statt großer Hotelanlagen.

Diejenigen, die Pauschalangebote buchen oder auf Buchungsportale zurückgreifen, sollten allerdings aufpassen: Viele Dienste bieten spezielle Mitgliedschaftsmodelle an, die automatisch verlängert werden. Wird dann beispielsweise die Kündigung der Opodo Prime Mitgliedschaft vergessen, entstehen unnötige Folgekosten, die sich darüber hinaus bei individuellen Reisen von vornherein vermeiden lassen.

La Palma: Die grüne Insel der Kontraste

La Palma, Kanaren
La Palma auf den Kanaren, Bild: Tamara Kulikova / shutterstock

La Palma, häufig auch “La Isla Bonita” genannt, ist ein wahres Paradies für Naturfreunde. Die Insel ist seit 2002 UNESCO-Biosphärenreservat und bekannt für ihre unglaubliche geologische Vielfalt. Vom kargen Vulkan Cumbre Vieja bis zu den saftig-grünen Lorbeerwäldern in Los Tilos begeistert die große Palette der Landschaften die Besucher der Insel. Nach dem Ausbruch 2021 hat sich die Insel an vielen Stellen stark verändert. Der neue Lavastrom im Westen zieht inzwischen immer mehr neugierige Reisende an, die die Naturgewalt hautnah erleben möchten.

La Palma ist kein klassisches Reiseziel für den schnellen Strandurlaub. Die Strände zeigen sich größtenteils wild, mit schwarzem Lavasand und einer starken Brandung. Dafür punktet die Insel mit tollen Wanderrouten wie dem “Ruta de los Volcanes” oder dem Caldera-de-Taburiente-Nationalpark. Kleine Landhotels und “Casas Rurales” bieten zudem Unterkünfte mit persönlichem Kontakt zu den Gastgebern. Viele Einheimische sprechen gutes Deutsch oder Englisch – ein Erbe der Auswanderungswellen der 80er und 90er Jahre.

Besonders beliebt ist La Palma darüber hinaus auch bei Astrotouristen. Die Insel gehört zu den besten Orten weltweit für Sternenbeobachtung. Auf dem Roque de los Muchachos befindet sich eines der größten Observatorien Europas. Viele Unterkünfte bieten daher eigene Teleskope an oder organisieren geführte Himmelsbeobachtungen. Ein Abstecher zum Besucherzentrum Cueva de las Palomas, das den Vulkanausbruch dokumentiert, lohnt sich für Interessierte ebenso wie eine Wanderung durch die spektakuläre Caldera de Taburiente.

El Hierro: Abgeschiedenheit mit Charakter

Die kleinste der bewohnten Kanarischen Inseln ist El Hierro. Hier handelt es sich um einen Geheimtipp für alle, die Stille, Natur und Ursprünglichkeit suchen. Nur etwa 10.000 Menschen leben auf der Insel. Es gibt keine großen Hotelketten, kaum Verkehr und auch All-inclusive-Angebote werden vergebens gesucht. Die Insel versorgt sich seit Jahren zu großen Teilen mit erneuerbarer Energie und verfolgt das Ziel, schon bald klimaneutral zu werden.

Die Küste ist wild und an vielen Stellen unzugänglich. Dafür gibt es allerdings natürliche Meerwasserbecken wie La Maceta oder Charco Azul, die zu den schönsten der Inselgruppe zählen. Wanderer kommen im Hochland auf ihre Kosten: Die Hochebene rund um die “Hoya del Morcillo” mit ihren Kiefernwäldern und Weideflächen mutet nahezu alpin an. Kleine Fischerdörfer wie La Restinga im Süden sind dagegen ideal für passionierte Taucher. Das Mar de las Calmas gilt als eines der besten Tauchgebiete Europas.

Kulinarisch lohnt sich der Besuch in einem der traditionellen Lokale, in denen Käse, Ziegenfleisch und Fisch fangfrisch serviert werden. Besonders der Quesadilla-Käse aus El Hierro ist ein Geheimtipp unter Gourmets. Diejenigen, die ein wenig länger bleiben, haben hier die Chance, in eine entschleunigte Lebensweise einzutauchen, die den Alltagsstress schnell vergessen lässt.

La Gomera: Wandern durch mystische Nebelwälder

La Gomera mit Teneriffa im Hintergrund
La Gomera mit Teneriffa im Hintergrund, Bild: Pawel Kazmierczak / shutterstock

La Gomera ist die zweitkleinste der Kanaren und vor allem bekannt für ihren Nationalpark Garajonay, ein UNESCO-Weltnaturerbe. Der dichte Lorbeerwald mit seinen moosbewachsenen Bäumen, mystischen Lichtverhältnissen und feuchtem Mikroklima ist ein wahrgewordener Traum für Wanderfreunde. Der “Alto de Garajonay” bietet zudem eine fantastische Aussicht über die gesamte Insel.

Besonders reizvoll ist die Westküste rund um Valle Gran Rey, wo sich Terrassenfelder an steile Hänge schmiegen. Kleine Gästehäuser und Apartmentanlagen in Familienbesitz prägen das Bild der Landschaft. La Gomera ist auch für ihre Pfeifsprache “El Silbo” bekannt, mit der sich Hirten über große Distanzen verständigen. Sie wird heute noch gelehrt und gepflegt – ein faszinierendes kulturelles Erbe.

Die Anreise erfolgt per Fähre von Teneriffa aus. Viele Urlauber kombinieren mehrere Inseln in einem individuellen Inselhopping-Trip. Die Fähren der Gesellschaft Fred. Olsen Express und Naviera Armas verbinden die Hauptinseln in regelmäßigen Intervallen.

Authentisch reisen: Tipps für noch mehr Inselfeeling

Wer die Kanaren abseits der touristischen Zentren erleben möchte, sollte bei der Planung ein paar Dinge beachten:

  • Mobilität: Ein Mietwagen ist auf den kleineren Inseln fast unverzichtbar. Der öffentliche Nahverkehr ist zwar vorhanden, aber in der Regel auf Einheimische ausgerichtet.
  • Unterkünfte: Abseits der klassischen Hotels lohnt sich die Suche nach privaten Unterkünften über regionale Vermittlungsseiten oder direkt bei lokalen Gastgebern.
  • Reisezeit: Die Wintermonate sind besonders für einen Aktivurlaub zu empfehlen, Frühling und Herbst zeigen sich ideal für Naturerlebnisse. Im Sommer können sich auch die kleineren Orte recht belebt zeigen.
  • Kultur & Sprache: Grundkenntnisse in Spanisch helfen − besonders auf den kleineren Inseln. Viele Gastgeber freuen sich über das Interesse an ihrer Kultur.
  • Respekt: Die Inseln leben von ihrer Kultur und Natur. Achtsames Verhalten, die Vermeidung von Müll und Rücksicht auf die Einheimischen sind die Voraussetzungen für einen authentischen Aufenthalt.
  • Kulinarik: Die kanarische Küche bietet mehr als Tapas: Gofio, Mojo-Saucen, Ziegenkäse und frischer Fisch gehören zu den regionalen Highlights.

Die Kanaren können mehr

Teneriffa, La Palma, El Hierro und La Gomera zeigen, dass die Kanaren weit mehr sind als Strandurlaub und Bettenburgen. Reisende, die bereit sind, sich auf das Ursprüngliche einzulassen, entdecken Inseln voller Charakter, Vielfalt und Lebensfreude.

Fernab der großen Hotels wartet eine Welt, in der Stille, Natur und echte Begegnungen den Takt bestimmen. Eine Reise abseits der Resorts wirkt außerdem nicht nur entschleunigend, sondern leistet auch einen Beitrag zu einem nachhaltigen Tourismus.

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