Das ortsunabhängige Trading auf Reisen ist mit einer Trading-App auf dem Smartphone oder Tablet möglich. Es gibt einige seriöse und sehr leistungsfähige Angebote. Einsteiger sollten darauf achten, dass die App ein Demokonto mitbringt.
Während ein Trading Demokonto bei den Desktop-Versionen der Broker im Grunde zum Standard gehört, ist das bei den Apps nicht immer der Fall.
Was sollte eine Trading App können?
Mit ihr sollte die Orderplatzierung möglich sein, doch auch wichtige Hilfen und Funktionen sind wünschenswert. Dazu gehören das Charting mit Indikatoren und Zeichenwerkzeugen, Realtime-Kurse und Alarme. Auch die Konto- und Depotverwaltung muss damit möglich sein. Über die meisten Trading Apps sind heute Ein- und Auszahlungen möglich.
Trading Demokonto: Darum ist es nicht immer dabei
Bei einigen Anbietern ist Demo-Trading nur mit der Desktopversion möglich. Natürlich bietet sich auch die Option an, mit einem Laptop auf Reisen zu traden. Doch manchmal ist das unkomfortabel. Im Zug oder Bus wünschen sich viele Trader den Zugriff vom Smartphone aus. Das Tablet ist die größte denkbare Variante.
Sofern bei einem Broker das passende Trading Demokonto vorhanden ist und dort auch super funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass dies auch bei der App des Anbieters der Fall sein muss. Die Implementierung in eine mobile App ist technisch komplex und erfordert zusätzliche Ressourcen sowie Anpassungen, damit die Funktionalität reibungslos auf verschiedenen mobilen Plattformen funktioniert. Hier sparen einige Broker bei der App-Entwicklung.
Warum sind die Trading Apps so beliebt?
Die Trader wollen in der Tat auf Reisen handeln. Im Grunde ist diese Situation perfekt: Der Mensch bewegt sich, sieht etwas von der Welt oder nimmt an einem anderen Ort einen wichtigen Geschäftstermin wahr, und zwischendurch kann er die Charts beobachten, Orders platzieren, Stopps nachziehen und Gewinne auf sein Referenzkonto überweisen. Das ist viel spannender als das langweilige Hocken vor dem heimischen PC. Die Trading Apps sind inzwischen sehr übersichtlich. Sie unterscheiden sich kaum von der Desktop-Variante des Brokers. Gleichzeitig erlauben sie den spontanen Handel auf Reisen.
Wer nutzt die Trading Apps?
Vor allem junge Trader ab 20 bis rund 35 Jahren nutzen Trading Apps sehr intensiv. Sie werfen in der Mittagspause einen kurzen Blick auf ihre Positionen, passen ihre Orders an und erwerben per Klick weitere Wertpapiere. So gehen sie auch vor, wenn sie unterwegs sind. Die grafischen Features in den Apps lassen den Trader sofort die Kursentwicklung erkennen.
Externe Trading Apps
Die Broker und Banken bieten Trading Apps an, doch es gibt auch Angebote von externen Entwicklern. Deren Apps bringen meistens erweiterte Tools und Funktionen mit, die vor allem die Analyse und das Charting betreffen. Von dieser App aus stellt der Trader eine Verbindung zu seinem Broker her, um Orders zu platzieren. Führend bei dieser Art von Handelsapps sind:
- TradingView
- MetaTrader 4
- MetaTrader 5
Mit diesen Apps sind Trader nicht allein auf einen Broker festgelegt. Den MetaTrader 4 haben die meisten Broker installiert, wenn sie den Handel mit CFDs, Devisen oder Aktien anbieten. Die Software der App verbindet sich mit dem Broker. Der Trader kann also ganz normal seine Aufträge erteilen, wie es auch mit der brokereigenen Applikation möglich wäre.
Vorsicht bei Spontankäufen
Trading Apps verleiten natürlich zu Spontankäufen von Wertpapieren, weil das Platzieren einer Order so schnell geht. Gerade das 1-Click-Trading ist ja ein Vorteil der Apps. Selbst das Einloggen entfällt, weil die Login-Daten schon auf dem Smartphone gespeichert sind. Den Tradern ist daher zu empfehlen, vermehrt die Charting-Tools der Apps zu nutzen und sich den Kurs zunächst in aller Ruhe anzuschauen, um dann eine überlegte Entscheidung zu treffen. Vor allem sollten sie eine App mit integriertem Trading Demokonto nutzen und den Handel damit trainieren. Das Demotrading ermöglicht es, eine Strategie eine Weile zu testen. Gleichzeitig macht sich der Nutzer dabei mit der Handelsoberfläche vertraut, um sie beim Trading mit Echtgeld intuitiv und manchmal auch sehr schnell nutzen zu können.
Kosten mit Trading Apps
Der Handel mit Trading Apps ist meistens mit sehr niedrigen Ordergebühren verbunden. Die Neo-Broker, welche diese Technologie einsetzen, verdienen ihr Geld eher über die Rückvergütungen von angeschlossenen Handelsplattformen. Die geringen Kosten für den Handel erlauben es dem Trader, häufiger und mit geringem Kapitaleinsatz zu agieren. In einigen Fällen verzichten Broker und Emittenten sogar gänzlich auf die Ordergebühren und profitieren allein vom Spread, also der Differenz zwischen dem An- und Verkauf des Wertpapiers. Diesen Kostenvorteil können Trader für sich nutzen. Dennoch sollten sie sich dadurch natürlich nicht zu unüberlegten Orders verleiten lassen.
Wie sicher sind die Apps?
Technisch sind die Trading Apps sicher. Trader sollten auf eine Lizenzierung durch die BaFin oder EZB achten, bei der ersten Anmeldung die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen und ansonsten ihre Zugangsdaten schützen. Das bedeutet auch, das Smartphone oder Tablet mit einem Zugang zu sichern, der eine PIN oder ein biometrischer Code sein kann. Die Gefahren lauern allerdings an anderer Stelle: Börsengeschäfte sind generell riskant. Das betrifft vor allem den Handel mit gehebelten Derivaten, der zu schnellen Gewinnen, aber auch zu hohen Verlusten führen kann.
Ein- und Auszahlungen, Steuern
Über eine Trading Apps lässt sich Geld vom Referenzkonto auf das Tradingkonto und umgekehrt überweisen. Diese Funktion sollte integriert sein. Bei vielen Apps ist auch die Einzahlung per PayPal möglich. Beim Überweisen von Tradinggewinnen auf das Referenzkonto ist die Abgeltungssteuer von 25 % + Kirchensteuer und gegebenenfalls Solidaritätszuschlag zu beachten. Letzterer beträgt ab einem steuerpflichtigen Jahreseinkommen von 110.000 Euro 5,5 % auf die Steuerlast. Wer weniger verdient, ist davon befreit. Die Steuer auf Kapitalerträge ist eine Quellensteuer. Sie wird an der Quelle ihrer Entstehung – auf dem Brokerkonto – erhoben und automatisch vom inländischen Broker ans Finanzamt abgeführt. Der Trader muss nur beachten, dass das Konto zum Jahresende genügend Deckung aufweist. Beim Handel über einen ausländischen Broker ist der Trader verpflichtet, die Steuer selbst abzuführen.