Olbia – Das Tor zum Nordosten Sardiniens

Leuchtturm am Eingang des Golfs von Olbia
Leuchtturm am Eingang des Golfs von Olbia, Bild: Gimas / shutterstock

Olbia, gelegen im Nordosten der italienischen Insel Sardinien, gilt als einer der wichtigsten Zugangspunkte zur beliebten Urlaubsregion Costa Smeralda. Die Hafenstadt mit knapp 60.000 Einwohnern ist wirtschaftliches und infrastrukturelles Zentrum der Gallura, einer historischen Landschaft, die sich durch Granitlandschaften, Korkeichenwälder und türkisfarbenes Meer auszeichnet. Mit ihrem internationalen Flughafen und dem Fährhafen fungiert Olbia als Verkehrsdrehscheibe – für viele Reisende beginnt oder endet hier der Sardinienurlaub.

Zwischen Geschichte und Gegenwart: Die Stadt Olbia

Olbia blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der Antike war der Ort – damals unter dem griechischen Namen „Olbia“ bekannt – eine bedeutende Handelsstation. Die Spuren dieser Zeit sind noch heute sichtbar. Das archäologische Museum der Stadt zeigt Fundstücke aus phönizischer, punischer und römischer Zeit. Auch die Ruinen einer römischen Therme und die Reste eines aquäduktähnlichen Systems zeugen von der strategischen Bedeutung der Stadt.

Zentrum des historischen Stadtkerns ist die romanische Basilika San Simplicio aus dem 11. Jahrhundert, die dem Stadtheiligen gewidmet ist. Rund um die Piazza Matteotti und die Corso Umberto erstreckt sich eine kompakte Altstadt mit Restaurants, Cafés, kleinen Boutiquen und regelmäßig stattfindenden Märkten.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele rund um Olbia

Neben dem Stadtzentrum bieten auch das Umland und die Küste zahlreiche sehenswerte Orte. Südlich von Olbia liegt die Nuraghe Cabu Abbas, ein bronzezeitlicher Turmbau mit Panoramablick über das Tal von Olbia – ein typisches Zeugnis der sardischen Nuraghenkultur. Auch die nahegelegene Nekropole Su Monte de s’Ape mit ihren Gigantengräbern ist für kulturhistorisch Interessierte lohnenswert.

Olbia eignet sich ideal als Ausgangspunkt für Ausflüge entlang der Nordostküste Sardiniens. Nur etwa 30 Autominuten entfernt beginnt die berühmte Costa Smeralda mit bekannten Orten wie Porto Cervo oder Baja Sardinia. Wer es ruhiger mag, findet in kleineren Buchten wie Cala Brandinchi oder Cala Girgolu entspannte Alternativen.

Strände bei Olbia – Badespaß zwischen Stadt und Natur

Chiesa di San Paolo Apostolo
Chiesa di San Paolo Apostolo, Bild: Majonit / shutterstock

Unweit des Stadtzentrums befinden sich mehrere Strände, die sich gut für Tagesausflüge eignen. Der Strand Pittulongu ist der bekannteste Stadtstrand Olbias – ein langer, feinsandiger Küstenabschnitt mit Blick auf die Insel Tavolara. Weitere beliebte Strände in der Nähe sind Bados, Mare e Rocce sowie Pellicano – allesamt gut erreichbar und mit touristischer Infrastruktur ausgestattet.

Etwas weiter südlich locken naturbelassenere Strände wie Porto Istana oder der Parco Marino Tavolara–Punta Coda Cavallo. Diese Küstenschutzregion bietet neben beeindruckenden Felsformationen auch beste Bedingungen zum Schnorcheln und Tauchen.

Kulinarik in Olbia – Gallura auf dem Teller

Die sardische Küche ist bodenständig und regional geprägt. In Olbia trifft man auf typische Spezialitäten wie „Zuppa Gallurese“ – ein herzhafter Brotauflauf mit Käse und Brühe –, Spanferkel (porceddu), Schafskäse (pecorino sardo) sowie malloreddus, kleine Nudeln aus Hartweizengrieß. In den Restaurants der Stadt wird häufig auch fangfrischer Fisch angeboten, darunter Seebarsch, Dorade oder Tintenfisch. Dazu passen regionale Weißweine wie der Vermentino di Gallura, der rund um Olbia angebaut wird.

Praktische Reisetipps für Olbia

Dank des internationalen Flughafens „Olbia Costa Smeralda“ ist die Stadt direkt aus vielen europäischen Ländern erreichbar. Fähren verbinden Olbia regelmäßig mit dem italienischen Festland, unter anderem mit Genua, Livorno und Civitavecchia. Ein Mietwagen empfiehlt sich, um die umliegenden Strände, Küsten und Dörfer flexibel zu erkunden.

Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und Oktober, wobei es in den Hochsommermonaten Juli und August deutlich voller wird. Wer mildes Wetter und weniger Trubel bevorzugt, reist im Frühling oder frühen Herbst. Unterkünfte gibt es in verschiedenen Kategorien – von einfachen Pensionen in der Stadt bis hin zu Resorts entlang der Küste.

Shopping und Stadtleben in Olbia

Neben ihrer historischen Bedeutung und der Nähe zur Natur bietet Olbia auch urbanes Flair. Entlang der Corso Umberto I, der Hauptflaniermeile der Stadt, reihen sich Modeboutiquen, Eisdielen, Buchhandlungen und kleine Läden mit sardischem Kunsthandwerk aneinander. Wer authentische Souvenirs sucht, wird hier fündig: Von handgewebten Stoffen über Keramik bis hin zu Produkten aus Kork – typisch für die Region Gallura – reicht das Angebot. Am Abend wird die Straße zur Fußgängerzone und lädt mit Straßenmusik und lebendiger Atmosphäre zum Bummeln ein.

Für größere Einkäufe gibt es am Stadtrand moderne Einkaufszentren wie das Centro Commerciale Auchan. Hier findet man neben Supermärkten auch bekannte italienische Modemarken, Elektronikläden und Cafés.

Veranstaltungen und Kultur in Olbia

türkises Wasser am Strand von Pittulongu, Olbia, Sassari, Sardinien
Türkises Wasser am Strand von Pittulongu, Bild: Guadalupe Polito / shutterstock

Olbia bietet das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen. Besonders beliebt ist das Fest zu Ehren des Stadtpatrons San Simplicio, das jedes Jahr im Mai stattfindet. Die Stadt wird dann zur Festmeile mit Konzerten, religiösen Prozessionen, traditionellen Tänzen und sardischer Folklore. Auch Märkte und regionale Food-Stände sind Teil des Festes.

In den Sommermonaten finden regelmäßig Konzerte und Theateraufführungen unter freiem Himmel statt – unter anderem im amphitheaterähnlichen Park Fausto Noce, einem der größten innerstädtischen Parks Sardiniens mit Spielplätzen, Spazierwegen und Sportanlagen.

Naturerlebnisse und Wandern rund um Olbia

Naturfreunde finden rund um Olbia viele Möglichkeiten für Aktivitäten im Freien. Das nahegelegene Naturreservat Monte Pino bietet Wanderwege durch Wälder und Felsformationen mit Panoramablicken über das Hinterland. Auch die Wanderung zur Hochebene von Monte Limbara, dem höchsten Gebirgsmassiv Nordost-Sardiniens, lohnt sich – besonders im Frühling, wenn die wilden Orchideen blühen.

Für gemütlichere Ausflüge eignet sich der Stagno di San Teodoro, eine Lagune südlich von Olbia, in der sich Flamingos und andere Wasservögel beobachten lassen – besonders attraktiv für Vogelbeobachter und Fotografiebegeisterte.