Metz liegt im Nordosten Frankreichs an der Mosel und ist die Hauptstadt des Départements Moselle in der Region Grand Est. Die Stadt blickt auf mehr als zweitausend Jahre Geschichte zurück, gehört aber gleichzeitig zu den innovativsten Kulturstandorten der Region. Wer Metz besucht, entdeckt eine Stadt, die römisches Erbe, gotische Baukunst, deutsche Einflüsse und zeitgenössische Architektur auf harmonische Weise miteinander verbindet.
Mit ihrer ruhigen, gut begehbaren Altstadt, zahlreichen kulturellen Einrichtungen und einer hochwertigen Gastronomie bietet Metz ideale Bedingungen für Reisende, die abseits der bekannten Touristenpfade eine lebendige Stadt mit historischem Charakter erleben möchten.
Historische Stadtentwicklung und architektonisches Erbe

Die Geschichte von Metz beginnt in der Antike: Schon die Römer errichteten hier ein bedeutendes Verwaltungszentrum mit Theater, Thermen und Stadtmauer. Die Überreste des römischen Amphitheaters lassen sich heute noch am südlichen Rand der Altstadt besichtigen. In der Merowingerzeit wurde Metz ein kirchliches Machtzentrum, im Mittelalter dann zur reichen Handelsstadt.
Bis heute prägen Gebäude aus vielen Jahrhunderten das Stadtbild. Besonders auffällig ist die Kathedrale Saint-Étienne, eines der größten gotischen Bauwerke Frankreichs, die über 6.500 Quadratmeter Buntglasfenster beherbergt. Viele dieser Fenster stammen aus dem Mittelalter, andere wurden im 20. Jahrhundert von Künstlern wie Marc Chagall gestaltet.
Ein Spaziergang durch die Altstadt führt vorbei an mittelalterlichen Stadttoren, Fachwerkhäusern und Plätzen wie dem Place Saint-Louis mit seinen Arkadengängen aus dem 14. Jahrhundert. Auch das Erbe der wilhelminischen Zeit, als Metz zum Deutschen Kaiserreich gehörte, ist sichtbar – etwa im imposanten Bahnhof oder in den Gebäuden rund um das Quartier Impérial.
Moderne Architektur und kulturelle Gegenwart
Neben den historischen Schätzen hat Metz auch moderne Impulse zu bieten. Das auffälligste Beispiel ist das Centre Pompidou-Metz, ein spektakulärer Museumsbau mit einer Dachkonstruktion in Form eines gewellten Tuchs. Seit seiner Eröffnung 2010 zeigt das Haus Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst – oft mit internationaler Strahlkraft.
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Im Umfeld des Centre Pompidou ist ein neues Stadtviertel entstanden: das Quartier de l’Amphithéâtre. Hier findet man moderne Wohn- und Geschäftsgebäude, grüne Plätze und kulturelle Einrichtungen. Der Kontrast zur Altstadt ist gewollt und gelungen – ein Symbol dafür, wie Metz Geschichte und Zukunft miteinander verbindet.
Auch kleinere Galerien und Atelierhäuser wie „La Conserverie“ oder das „Atelier Cubus“ bereichern das kulturelle Leben. Hier entstehen oft temporäre Ausstellungen, Performances und Projekte mit lokalem Bezug.
Museen und Veranstaltungen in Metz

Neben dem Centre Pompidou gibt es in Metz mehrere weitere Museen, die einen Besuch lohnen. Das Musée de la Cour d’Or zeigt archäologische Funde, mittelalterliche Skulpturen und stadtgeschichtliche Sammlungen. Der Rundgang durch die ehemaligen Klostergebäude bietet einen vertieften Einblick in die kulturelle Entwicklung der Stadt.
Wer sich für Technik interessiert, sollte dem Eisenbahnmuseum oder dem Museum für Telekommunikation einen Besuch abstatten. Auch Spezialausstellungen und kleine Privatsammlungen ergänzen das Angebot.
Der Veranstaltungskalender von Metz ist abwechslungsreich. Im Frühjahr findet das Festival „Passages“ statt, das Theater, Tanz und Performance aus Europa und darüber hinaus präsentiert. Im Sommer verwandelt „Metz en Fête“ die Stadt in eine Kulisse für Open-Air-Konzerte, Lichtinstallationen und Straßenkunst. Weihnachtsmarkt, Mittelaltermarkt und kulinarische Feste runden das Jahr ab.
Kulinarische Entdeckungen und regionale Spezialitäten
Die Gastronomie spielt in Metz eine zentrale Rolle. Wer sich für regionale Küche interessiert, sollte die Markthalle in der Altstadt besuchen. Hier bieten Metzger, Bäcker, Käsehändler und Winzer Spezialitäten aus Lothringen und der Moselregion an. Die berühmte Quiche Lorraine, Mirabellen-Törtchen, würzige Pâtés und handgemachte Pralinen gehören ebenso dazu wie regionale Weine und Obstbrände.
In den Straßen rund um den Place de la Comédie oder den Place Saint-Louis findet man eine Vielzahl an Cafés, Bistros und Restaurants. Viele Betriebe setzen auf saisonale Zutaten und lokale Produkte. Auch vegetarische und vegane Optionen werden zunehmend angeboten.
Für besondere Anlässe empfiehlt sich ein Besuch in einem der gehobenen Restaurants mit Blick auf die Mosel oder die Kathedrale. Hier wird klassische französische Küche mit modernen Akzenten kombiniert – oft mit passender Weinbegleitung aus der Region.
Grüne Rückzugsorte in der Stadt und Umgebung
Metz ist eine der grünsten Städte Frankreichs. Über 580 Hektar öffentlicher Park- und Grünflächen durchziehen das Stadtgebiet. Die zentrale Esplanade lädt zum Verweilen ein – mit alten Bäumen, Brunnenanlagen und Sitzplätzen unter freiem Himmel.
Ein Geheimtipp ist der Jardin des Tanneurs, ein kleiner Park am Rande der Altstadt mit Hanglage und Blick auf den Fluss. Auch der Parc de la Seille, ein moderner Landschaftspark mit Spiel- und Sportflächen, ist bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt.
Entlang der Mosel führen Rad- und Spazierwege bis in die Natur außerhalb der Stadtgrenzen. Besonders sehenswert ist das Schutzgebiet Mont Saint-Quentin mit Wanderwegen, Aussichtspunkten und Picknickplätzen. Von hier aus hat man einen weiten Blick über Metz und das Moseltal.
Für wen eignet sich ein Besuch in Metz?
Metz ist ideal für Reisende, die sich für Geschichte, Architektur und Kultur interessieren. Die kompakte Altstadt lässt sich gut zu Fuß erkunden, das kulturelle Angebot ist breit gefächert und die Atmosphäre bleibt auch in der Hochsaison angenehm entspannt.
Paare, Alleinreisende und Kulturinteressierte finden hier ebenso passende Angebote wie kulinarisch Interessierte. Metz eignet sich für einen Wochenendtrip ebenso wie als Zwischenstopp auf einer Reise durch Lothringen oder Richtung Luxemburg.
Die gute Anbindung per Bahn (TGV nach Paris, ICE nach Deutschland) sowie die Nähe zu Luxemburg machen Metz auch für nachhaltige Reisekonzepte interessant.
Fazit: Metz als vielseitiges Reiseziel in der Region Grand Est
Metz ist eine Stadt mit Profil: Sie bewahrt ihr historisches Erbe, ohne sich der Moderne zu verschließen. Besucherinnen und Besucher erwartet eine ausgewogene Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und einem hohen Maß an Lebensqualität.
Die Verbindung von gotischer Kathedrale, internationaler Kunst im Centre Pompidou, regionaler Küche und großzügigen Grünflächen macht Metz zu einem Ort, den man nicht nur einmal besucht. Wer Kultur und Kulinarik in entspannter Atmosphäre sucht, wird in Metz fündig – ganz ohne touristisches Gedränge.