Regenwald, Sandstrand und afrikanische Kultur – das kleine Land Gambia hat Großes zu bieten
An der Atlantikküste, völlig umschlossen vom Senegal, liegt ganz im Westen Afrikas der kleine Staat Gambia. Wunderschöne Strandabschnitte, die atemberaubende Naturkulisse des Gambia-Flusses und tropische Regenwälder machen Gambia zu einer wunderschönen Destination für Reisende. Kulturinteressierte können historische Orte wie den ehemaligen Umschlagplatz für Sklavenhandel auf Kunta Kinteh Island besuchen oder etwa das Flair der bunten Hauptstadt Banjul genießen.
Banjul
Dort, wo der Gambia-Fluss in den atlantischen Ozean mündet, liegt Banjul, welches 1816 von britischen Kolonisten gegründet und ursprünglich auf einer Sandbank im Meer errichtet wurde. Der Name Banjul bedeutet übersetzt „Bambusinsel“, was darauf zurückzuführen ist, dass jene Sandbank früher von Bambuswäldern bewachsen war. Heute bietet die Stadt ein vielfältiges Angebot an Hotels, Restaurants und Cafés, welche sich sehr authentisch in die bunte, atemberaubende sowie kolonial geprägte Architektur einfügen. Die Atlantikküste lädt außerdem zu Spaziergängen und Badeurlaub am Sandstrand ein. Eine bedeutsame kulturelle Sehenswürdigkeit stellt das Nationalmuseum dar, in welchem Besucher interessante Einblicke in die Geschichte Gambias von der Zeit der britischen Kolonie bis heute bekommen. Der Triumphbogen „Arch 22“ ist ebenso eine Besichtigung wert. Als Wahrzeichen der Stadt und von ganz Gambia erinnert er an den Militärputsch des Jahres 1994 und ist folglich von enormer kultureller Bedeutung für das Land. Der Triumphbogen beeindruckt mit einer Höhe von 35 Metern uns ist zudem eines der wenigen Bauwerke Banjuls welches keine Merkmale kolonialistischer Architektur aufweist.
Kunta Kinteh Island
Die Insel Kunta Kinteh im Fluss Gambia, welche bis 2011 noch den Namen „James Island“ trug, ist mit nur 0,35 Hektar Fläche sehr klein. Nichtsdestotrotz ist Kunta Kinteh Island von großer historischer Bedeutung: Die eigentlich unscheinbare Insel war über Jahrhunderte Schauplatz des grausamen Sklavenhandels der Kolonialisten und wurde folglich zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Bis ins 19. Jahrhundert diente Kunta Kinteh Island als Sammelpunkt für Sklaven, welche anschließend von Franzosen und Briten zur Zwangsarbeit nach Amerika verkauft wurden. Die ehemalige Festung, Fort James, besteht heutzutage nur noch aus Überresten der Mauern, welche an die dunkle Geschichte dieses Ortes erinnern. Besucher gelangen per Fähre auf die Insel und können dort jederzeit an Führungen teilnehmen.
Der Fluss Gambia
Neben wunderschönen Stränden hat Gambia auch Richtung Landesinnerem wunderschöne Naturlandschaften zu bieten. Der Gambia-Fluss, umgeben von dicht bewachsenen Ufern, schlängelt sich eindrucksvoll durch das Land. Durch den nährreichen Boden in Kombination mit jeder Menge Wasser entstand rund um den Fluss ein Regenwald, welcher Heimat für über 500 verschieden Vogelarten sowie verschieden Affenarten und Krokodile bietet. Per Fähre oder auch Kajak – besonders bieten sich hierfür Sonnenaufgang beziehungsweise Sonnenuntergang an – können Besucher diese atemberaubende Flora und Fauna bestaunen. Geführte Touren machen außerdem zumeist Halt in Janjanbureh, der ältesten Stadt Gambias. Auch der „heilige Wald“, der sogenannte Makasutu Culture Forest ist vom Fluss aus erreichbar. Besonders in den frühen Morgenstunden lassen sich in jenem Naturreservat zahlreiche Tiere wie Paviane oder Warane blicken. Als Lebensraum für Einheimische können hier zudem das traditionelle Leben Gambias bestaunt werden.
Niumi Nationalpark
Der Niumi Nationalpark im Nordwesten an der Grenze zum Senegal umfasst eine Fläche von 4940 Hektar und ist einer der bedrückendsten Orte des Landes. Der Nationalpark setzt sich aus Festland, Strandabschnitten sowie einem Teil der Insel Jinack zusammen, was für enorme Variation sorgt. Auch mit Hinblick auf die dort lebenden Tiere ist Abwechslung garantiert: Die dichten Mangrovenwälder bieten Lebensraum für unzählige Vogelarten. Der Abschnitt an der Küste bietet Schutz für Grüne Meeresschildkröten, welche dort ihre Eier legen. Mit etwas Glück können außerdem Seekühe der extrem seltenen und gefährdeten Art „Manati“, Flussdelfine sowie Otter beobachtet werden.
Tourismuszentren Kololi und Kotu
Kololi und Kotu sind vor allem durch ihre wunderschönen Strände beliebte Urlaubsorte an der Küste Gambias. Folglich sind die beiden Orte touristisch vollkommen erschlossen. Zahlreiche Hotels und Restaurants bieten in Kololi ein attraktives Angebot für Besucher. Am lokalen Kunsthandwerksmarkt bieten Einheimische traditionelle Souvenirs wie Lederwaren oder Masken zum Kauf an. Besonders empfehlenswert ist zudem der sogenannte Senegambia Strip, auf welchem unweit vom Strand entfernt Bars und Clubs zu finden sind. Sogar über ein Casino verfügt der Ort. Unweit von Kololi und Kotu liegt der Bijilo Nationalpark, welcher zahlreiche Wanderwege bietet und zu Fuß erkundbar ist. Typisch für die Nationalparks Gambias können Besucher auch hier die faszinierende Natur und Tierwelt des Landes betrachten.
Das heilige Krokodilbecken von Kachikally
Nur ein paar Kilometer entfernt von der Hauptstadt Banjul im Küstenort Bakau befindet sich die Kachikally Crocodile Farm, welche für einen Adrenalinkick der besonderen Art für ihre Besucher bietet. Die Krokodile können dort im heiligen Krokodilbecken von Kachikally zusammen mit Guides ganz aus der Nähe betrachtet und sogar angefasst werden. Sowohl der Ort als auch die Krokodile werden in Gambia als heilig angesehen. Außerdem gehen die Wünsche derjenigen, die sich mit dem heiligen Wasser der Kultstätte waschen, in Erfüllung – so besagt es zumindest der Glaube der Einheimischen.
Gambia ist zweifelsohne ein Paradies für Urlauber. Sowohl Naturliebhaber als auch Kulturinteressierte kommen in dem kleinen Land an der Atlantikküste Afrikas voll auf ihre Kosten. Die abwechslungsreiche Mischung aus wunderschönen Landschaften, sehenswerten Städten und touristischer Infrastruktur bietet ideale Voraussetzungen für einen Aufenthalt in Westen Afrikas.