Herzlich willkommen in der Wiege des Voodoo: Denn in keinem anderen Land sind die mystischen religiösen Zeremonien so stark verbreitet wie in Benin. Voodoo gilt hier inzwischen sogar als Staatsreligion. Wilde Tänze und Beschwörungen von Geistern und Ahnen gehören fest zu dem kleinen westafrikanischen Staat an der Guineaküste dazu. Sogar ein eigenes Voodoo-Festival feiern die Beniner. Jedes Jahr am 10. Januar wird Ouidah zum Schauplatz für indigene Tänze, Gesänge und Rituale.
Nicht aber nur Musik und Tanz spielen in Benins Voodoo-Kultur eine Hauptrolle. Auch Schlangen dürfen nicht fehlen, schon gar nicht die Python. Für das majestätische Reptil wurde in Ouidah sogar ein eigener Tempel errichtet, besser bekannt als der Python-Tempel. Mehr als 20 Schlangen bewohnen die heilige Stätte.
Eintauchen in die Geschichte des westafrikanischen Sklavenhandels
Auch historisch gesehen hat Benin seinen Besuchern einiges zu bieten, allen voran Ouidah. Der malerische Hafenort war nämlich im 18. Jahrhundert ein wichtiger Knotenpunkt im westafrikanischen Sklavenhandel. Wer hautnah in das dunkle Kapitel eintauchen will, besichtigt den portugiesischen Fort sowie das historische Museum. Die sogenannte Sklavenroute katapultiert Sie direkt in das Zeitalter von Benins Sklaverei zurück. Vom Versteigerungsplatz bis hin zur Pforte ohne Wiederkehr können Interessierte hier die Wege der Sklaven nachverfolgen und sich in die Menschen hineinfühlen.
Einer der größten Drahtzieher im westafrikanischen Sklavenhandel war damals das Königreich von Dahomey. Die hochrangigen Adeligen ließen benachbarte Völker überfallen, erklärten die Bewohner für Kriegsgefangene und verkauften sie teuer als Sklaven an die Europäer weiter. Das florierende Geschäft brachte dem Königreich ein beachtliches Vermögen ein, mit dem es sich majestätische Paläste erbaute. Heute zählen die prächtigen Grabstätten und Palastruinen der Dahomey zum UNESCO-Weltkulturerbe und ziehen jährlich tausende von Besuchern an.
Willkommen im Venedig von Westafrika – in Ganvie
Venedig gibt nicht nur in Italien eine gute Figur ab, sondern auch im westafrikanischen Benin. Bunt bemalte Häuser auf schmalen Stelzen aus Holz säumen den Nokoue-See.
Von A nach B kommen die Bewohner von Ganvie mit ihren Booten. In schmalen Fischerkuttern paddeln sie sich von Haus zu Haus, von Steg zu Steg. Ursprünglich war Ganvie, übrigens das größte Pfahldorf in ganz Westafrika, als Zufluchtsort vor den Sklavenhändlern gedacht. Hier, umringt von nichts als Wassermengen, fühlten sich die Bewohner und Neuankömmlinge in Sicherheit.
Das ganze Leben spielt sich in Ganvie auf dem Wasser ab. Die Frauen kaufen im schwimmenden „Supermarkt“ für das Abendessen ein, die Männer widmen sich ganz dem Fischfang und die Schulkinder haben Unterricht auf Stelzen.
Safari in Benin
Auch Benin lockt mit eindrucksvollen Nationalparks. Besonders großen Eindruck hinterlässt der Pendjari Nationalpark. Er ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservat-Netzwerks, eines weitläufigen Naturschutzgebietes mit einer stolzen Fläche von rund 4.844 km2. Das Besondere: Im Pendjari Nationalpark ist die größte Population von Löwen und Elefanten in ganz Westafrika zu Hause. Doch auch andere Tiere wie Flusspferde, Antilopen, Büffel und über 300 verschiedene Vogelarten fühlen sich in dem Reservat rundum wohl.
Der Norden von Benin: Wasserfälle und Burgenlandschaften
Im Norden von Benin trifft man auf die Somba. Das kleine afrikanische Volk hält im Gegensatz zu den südlichen Gebieten streng an seiner traditionellen Lebensweise fest. Noch immer spielen hier Landwirtschaft und Jagd die Hauptrolle. Selbst bei der Architektur folgen die Somba ihren ganz eigenen Gesetzen: Mit den klassisch westafrikanischen Lehmhütten mit Spitzdach hat ihre Behausung nämlich nur wenig zu tun. Die Somba leben lieber in kleinen Burgen, in Mini-Festungen. Wie kleine verwinkelte Städte zieren ihre Gebilde die Landschaft.
Nicht aber nur für die Burgen der Somba ist der Norden von Benin bekannt. Auch mit einem Wasserfall kann er dienen, mit dem Chutes de Kota. Rund 15 Kilometer von der Stadt Natitingou entfernt befindet sich die beliebte Sehenswürdigkeit.
Malerische Sandstrände und lebhafte Städte in Benin
Wer sich nach weiten, Palmen gesäumten Stränden sehnt, ist in Benin ebenfalls richtig. Insbesondere der Strand von Fidjrosse lädt zum Entspannen, Sonne tanken und Baden ein. Selbst der Hauptort Cotonou ist nicht weit von hier. So lässt sich der Strandbesuch mühelos mit einem Stadtbummel verbinden.
Gut zu wissen: Cotonou gilt als das Herzstück von Benin. Hier befindet sich der Regierungssitz des französischsprachigen Landes. Mit seinen über 679.012 Einwohnern ist es reich an Geschäften, Restaurants, Märkten und Bars. Doch Achtung: Trotzdem ist Cotonou nicht die offizielle Hauptstadt Benins. Diese Rolle übernimmt Porto-Novo, der Sitz des Parlaments.