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Blick auf das Dorf Ganvie im westafrikanischen Benin
Blick auf das Dorf Ganvie im westafrikanischen Benin, Bild: RobNaw / shutterstock

Benin, das Land des Voodoo

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Herzlich willkommen in der Wiege des Voodoo: Denn in keinem anderen Land sind die mystischen religiösen Zeremonien so stark verbreitet wie in Benin. Voodoo gilt hier inzwischen sogar als Staatsreligion. Wilde Tänze und Beschwörungen von Geistern und Ahnen gehören fest zu dem kleinen westafrikanischen Staat an der Guineaküste dazu. Sogar ein eigenes Voodoo-Festival feiern die Beniner. Jedes Jahr am 10. Januar wird Ouidah zum Schauplatz für indigene Tänze, Gesänge und Rituale.

Nicht aber nur Musik und Tanz spielen in Benins Voodoo-Kultur eine Hauptrolle. Auch Schlangen dürfen nicht fehlen, schon gar nicht die Python. Für das majestätische Reptil wurde in Ouidah sogar ein eigener Tempel errichtet, besser bekannt als der Python-Tempel. Mehr als 20 Schlangen bewohnen die heilige Stätte.

Eintauchen in die Geschichte des westafrikanischen Sklavenhandels

Blick auf die berühmte Amazonas-Statue in Cotonou, Benin
Blick auf die berühmte Amazonas-Statue in Cotonou, Benin, Bild: Omri Eliyahu / shutterstock

Auch historisch gesehen hat Benin seinen Besuchern einiges zu bieten, allen voran Ouidah. Der malerische Hafenort war nämlich im 18. Jahrhundert ein wichtiger Knotenpunkt im westafrikanischen Sklavenhandel. Wer hautnah in das dunkle Kapitel eintauchen will, besichtigt den portugiesischen Fort sowie das historische Museum. Die sogenannte Sklavenroute katapultiert Sie direkt in das Zeitalter von Benins Sklaverei zurück. Vom Versteigerungsplatz bis hin zur Pforte ohne Wiederkehr können Interessierte hier die Wege der Sklaven nachverfolgen und sich in die Menschen hineinfühlen.

Einer der größten Drahtzieher im westafrikanischen Sklavenhandel war damals das Königreich von Dahomey. Die hochrangigen Adeligen ließen benachbarte Völker überfallen, erklärten die Bewohner für Kriegsgefangene und verkauften sie teuer als Sklaven an die Europäer weiter. Das florierende Geschäft brachte dem Königreich ein beachtliches Vermögen ein, mit dem es sich majestätische Paläste erbaute. Heute zählen die prächtigen Grabstätten und Palastruinen der Dahomey zum UNESCO-Weltkulturerbe und ziehen jährlich tausende von Besuchern an.

Willkommen im Venedig von Westafrika – in Ganvie

Venedig gibt nicht nur in Italien eine gute Figur ab, sondern auch im westafrikanischen Benin. Bunt bemalte Häuser auf schmalen Stelzen aus Holz säumen den Nokoue-See.

Von A nach B kommen die Bewohner von Ganvie mit ihren Booten. In schmalen Fischerkuttern paddeln sie sich von Haus zu Haus, von Steg zu Steg. Ursprünglich war Ganvie, übrigens das größte Pfahldorf in ganz Westafrika, als Zufluchtsort vor den Sklavenhändlern gedacht. Hier, umringt von nichts als Wassermengen, fühlten sich die Bewohner und Neuankömmlinge in Sicherheit.

Das ganze Leben spielt sich in Ganvie auf dem Wasser ab. Die Frauen kaufen im schwimmenden „Supermarkt“ für das Abendessen ein, die Männer widmen sich ganz dem Fischfang und die Schulkinder haben Unterricht auf Stelzen.

Safari in Benin

Auch Benin lockt mit eindrucksvollen Nationalparks. Besonders großen Eindruck hinterlässt der Pendjari Nationalpark. Er ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservat-Netzwerks, eines weitläufigen Naturschutzgebietes mit einer stolzen Fläche von rund 4.844 km2. Das Besondere: Im Pendjari Nationalpark ist die größte Population von Löwen und Elefanten in ganz Westafrika zu Hause. Doch auch andere Tiere wie Flusspferde, Antilopen, Büffel und über 300 verschiedene Vogelarten fühlen sich in dem Reservat rundum wohl.

Der Norden von Benin: Wasserfälle und Burgenlandschaften

Malerischer Strand im westafrikanischen Land Benin
In Benin kann man auch schöne Stunden am Strand verbringen, Bild: Dave Primov / shutterstock

Im Norden von Benin trifft man auf die Somba. Das kleine afrikanische Volk hält im Gegensatz zu den südlichen Gebieten streng an seiner traditionellen Lebensweise fest. Noch immer spielen hier Landwirtschaft und Jagd die Hauptrolle. Selbst bei der Architektur folgen die Somba ihren ganz eigenen Gesetzen: Mit den klassisch westafrikanischen Lehmhütten mit Spitzdach hat ihre Behausung nämlich nur wenig zu tun. Die Somba leben lieber in kleinen Burgen, in Mini-Festungen. Wie kleine verwinkelte Städte zieren ihre Gebilde die Landschaft.

Nicht aber nur für die Burgen der Somba ist der Norden von Benin bekannt. Auch mit einem Wasserfall kann er dienen, mit dem Chutes de Kota. Rund 15 Kilometer von der Stadt Natitingou entfernt befindet sich die beliebte Sehenswürdigkeit.

Malerische Sandstrände und lebhafte Städte in Benin

Wer sich nach weiten, Palmen gesäumten Stränden sehnt, ist in Benin ebenfalls richtig. Insbesondere der Strand von Fidjrosse lädt zum Entspannen, Sonne tanken und Baden ein. Selbst der Hauptort Cotonou ist nicht weit von hier. So lässt sich der Strandbesuch mühelos mit einem Stadtbummel verbinden.

Gut zu wissen: Cotonou gilt als das Herzstück von Benin. Hier befindet sich der Regierungssitz des französischsprachigen Landes. Mit seinen über 679.012 Einwohnern ist es reich an Geschäften, Restaurants, Märkten und Bars. Doch Achtung: Trotzdem ist Cotonou nicht die offizielle Hauptstadt Benins. Diese Rolle übernimmt Porto-Novo, der Sitz des Parlaments.

Reiseinformationen für einen Urlaub in Benin


1. Allgemeine Informationen

  • Hauptstadt: Porto-Novo (Regierungssitz ist jedoch Cotonou, die größte Stadt des Landes)
  • Amtssprache: Französisch (zahlreiche lokale Sprachen wie Fon und Yoruba sind weit verbreitet)
  • Währung: Westafrikanischer CFA-Franc (XOF)
  • Zeitzone: GMT+1
  • Einwohnerzahl: Etwa 13 Millionen

2. Einreisebestimmungen

  • Visum: Deutsche Staatsbürger benötigen ein Visum, das vorab online über das eVisa-System von Benin beantragt werden kann. Optionen umfassen Visa für 30 Tage oder länger.
  • Reisepass: Muss mindestens 6 Monate über das Reisedatum hinaus gültig sein.
  • Impfungen: Eine Gelbfieberimpfung ist obligatorisch. Weitere empfohlene Impfungen: Hepatitis A und B, Typhus und Tollwut. Malariaprophylaxe wird dringend empfohlen.

3. Beste Reisezeit

  • Trockenzeit: November bis Februar und Juli bis September. Diese Monate bieten angenehmes Wetter mit weniger Regen.
  • Regenzeit: März bis Juni und Oktober. Regenfälle können Straßenverhältnisse erschweren.

4. Transport

  • Flughäfen: Der internationale Flughafen Cotonou Cadjehoun ist der Hauptflughafen des Landes.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Sammeltaxis und Motorradtaxis („Zémidjans“) sind die gängigsten Transportmittel. Vorsicht ist bei der Nutzung geboten, da Sicherheitsstandards oft niedrig sind.
  • Straßenbedingungen: Straßen sind teilweise schlecht ausgebaut, insbesondere in ländlichen Regionen. Ein Geländewagen ist für Rundreisen empfehlenswert.

5. Sehenswürdigkeiten

  • Historische Stätten:
    • Ouidah: Ehemaliges Zentrum des Sklavenhandels mit dem „Tor ohne Wiederkehr“.
    • Paläste von Abomey: UNESCO-Weltkulturerbe und Residenz des Königreichs Dahomey.
  • Naturwunder:
    • Pendjari-Nationalpark: Eines der besten Safariziele Westafrikas mit Elefanten, Löwen und Büffeln.
    • Lake Nokoué: Heimat des berühmten Stelzendorfs Ganvié.
  • Kultur und Tradition:
    • Voodoo-Zeremonien: Benin ist die Wiege des Voodoo. Traditionelle Rituale können in Dörfern wie Possotomé erlebt werden.
    • Cotonou Markt: Perfekt, um lokale Kunsthandwerke und Stoffe zu entdecken.

6. Sicherheit

  • Kriminalität: In urbanen Gebieten wie Cotonou ist Vorsicht vor Taschendiebstahl geboten. Nachts sollten abgelegene Gegenden gemieden werden.
  • Gesundheit: Sauberes Trinkwasser ist selten. Abgefülltes Wasser kaufen und Lebensmittelhygiene beachten.
  • Reisehinweise: Es wird empfohlen, aktuelle Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu prüfen.

7. Kulinarik

  • Typische Gerichte:
    • Amiwo: Würziger Maisbrei, oft mit Fleisch oder Fisch.
    • Acarajé: Frittierte Bohnenbällchen.
    • Sauces: Verschiedene Eintöpfe auf Palmölbasis.
  • Getränke: Lokales Bier (z. B. La Béninoise) und Palmwein sind beliebt.

8. Praktische Tipps

  • Stromversorgung: 220V, europäische Stecker sind kompatibel. Stromausfälle kommen vor.
  • Internet: WLAN ist in großen Städten verfügbar. Eine lokale SIM-Karte bietet oft günstiges mobiles Internet.
  • Kleidung: Leichte, atmungsaktive Kleidung für das tropische Klima. Respektiere lokale Traditionen und kleide dich konservativ bei Besuchen von Dörfern oder religiösen Stätten.