Thailand gehört zu den beliebtesten Reiseländern Südostasiens. Doch viele Urlauber stellen sich die Frage: Wird in Thailand Trinkgeld erwartet? Und wenn ja – in welcher Höhe und in welchen Situationen? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um dich respektvoll und angemessen zu verhalten.
Trinkgeld ist keine Pflicht – aber gern gesehen
In Thailand ist Trinkgeld nicht verpflichtend, wird aber als freundliche und respektvolle Geste geschätzt. Viele Beschäftigte im Dienstleistungssektor verdienen wenig – ein kleines Extra ist daher oft willkommen und sorgt für ein Lächeln. Wichtig zu wissen: Niemand wird dich direkt um Trinkgeld bitten. Es zählt allein dein freiwilliges Geben.
Trinkgeld in Restaurants und Cafés
In Straßenküchen oder kleinen Garküchen ist Trinkgeld unüblich. In Restaurants mit Tischservice oder in touristischeren Cafés dagegen schon. Wenn auf der Rechnung keine Servicegebühr von 10 % aufgeführt ist, ist ein kleines Trinkgeld angebracht – entweder durch Aufrunden oder mit 10 bis 20 Baht extra.
In gehobeneren Lokalen darf es bei sehr gutem Service auch etwas mehr sein. Ist eine Servicegebühr bereits enthalten, musst du kein weiteres Trinkgeld geben – kannst es aber dennoch tun, wenn du besonders zufrieden warst.
Trinkgeld im Hotel
Gerade in Hotels mit mehrstündigem Aufenthalt freut sich das Personal über ein kleines Dankeschön:
-
Zimmerreinigung: 20–50 Baht pro Tag (auf dem Kopfkissen)
-
Kofferträger: 20–50 Baht pro Gepäckstück
-
Concierge oder Rezeption: bei besonderem Service etwa 100 Baht
In Hostels oder einfachen Unterkünften wird meist kein Trinkgeld erwartet, doch auch hier gilt: Freundliche Gesten kommen gut an.
Trinkgeld bei Taxis, Tuk-Tuks und Grab
Bei Taxis mit Taxameter ist es üblich, den Betrag aufzurunden. Zum Beispiel von 47 auf 50 Baht. Nutzt du die App Grab, kannst du Trinkgeld bequem über die App geben. Bei Tuk-Tuks und Motorradtaxis wird vorher ein Preis vereinbart – Trinkgeld ist hier nicht üblich, wird aber gerne angenommen, wenn der Fahrer besonders freundlich war oder beim Gepäck hilft.
Trinkgeld bei Touren und Ausflügen
Bei geführten Touren, besonders bei privaten Tagesausflügen, wird Trinkgeld gerne gesehen. Es zeigt deine Wertschätzung für die Betreuung, Organisation und das Fachwissen:
-
Tourguides: 100–200 Baht pro Tag und Person
-
Fahrer: 50–100 Baht pro Tag
Bei Gruppentouren ist es üblich, am Ende gemeinsam Trinkgeld zu geben. Auch hier gilt: Bei besonders guter Betreuung darf es gern mehr sein.
Trinkgeld bei Massage, Spa und Friseur
Nach einer wohltuenden Thai-Massage oder einem Besuch im Spa ist ein Trinkgeld von 50–100 Baht üblich. Du kannst das Geld direkt in die Trinkgeldbox legen oder der Masseurin bzw. dem Friseur persönlich überreichen. In gehobenen Spas darf es je nach Dauer und Service auch mehr sein.
Wie viel Trinkgeld ist angemessen?
Die folgenden Richtwerte helfen dir bei der Orientierung:
Situation | Empfehlung |
---|---|
Restaurant | Aufrunden oder 10–20 Baht |
Hotel (Zimmermädchen) | 20–50 Baht/Tag |
Kofferträger | 20–50 Baht/Stück |
Taxi / Grab | Aufrunden (z. B. auf 50 Baht) |
Tourguide | 100–200 Baht/Tag |
Massage / Spa | 50–100 Baht |
Wichtig: Auch kleine Beträge können Großes bewirken. Noch wichtiger als der Betrag ist dabei deine freundliche und respektvolle Haltung.
Praktische Tipps rund ums Trinkgeld in Thailand
-
Halte immer ein paar kleinere Scheine (20 oder 50 Baht) bereit.
-
Münzen unter 10 Baht wirken wenig wertschätzend – besser vermeiden.
-
Gib Trinkgeld direkt in die Hand oder sichtbar auf den Tisch – nicht versteckt.
-
Wenn du nicht zufrieden warst, bist du zu keinem Trinkgeld verpflichtet.
Höflichkeit und Respekt zählen mehr als Geld
In Thailand geht es beim Trinkgeld nicht ums Muss, sondern ums Möchten. Ein freundliches Lächeln, ein „Khop khun kha“ (für Frauen) oder „Khop khun khrap“ (für Männer) und ein paar Baht extra – das zeigt Wertschätzung und sorgt für einen angenehmen Kontakt mit den Menschen vor Ort.